Page 105 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1726 – Dienstag, den 30. Juni
           In  Anwesenheit  von  Pater  Paul  Amptner  wird  die  Gildenrechnung  des
           Gildenmeisters Barthol Heckenbach aus dem Jahr 1725 abgehört. Der Empfang
           beträgt 689 gld 16 alb 4 ½ hll, die Ausgaben 606 gld 9 alb 4 hll, so dass Hecken-
           bach nach Einbringung eines Defectes der Gilde noch 83 gld 7 alb ½ hll schuldig
           bleibt.  Anschließend  hört  der  Rat  die  Rechnung  des  Gildenmeisters  Niklas
           Kriechel aus dem Jahr 1724 ab. 79
           Der Empfang beläuft sich auf 941 gld 5 alb 4½ hll, die Ausgaben auf 759 gld 3
           alb 8 hll, so dass Kriechel der Gilde noch 182 gld 1 alb 7 hll schuldig bleibt. Da-
           nach hört der Rat die Rechnung des Hospitalsmeisters Joachim Jacobs ab. Die-
           ser hat 329 gld 4 alb 10 hll eingenommen und an Schuhen und Lebensmittel für
           die Armen 221 gld 13 alb 2 hll ausgegeben. Damit bleibt Jacobs dem Hospital
           noch 107 gld 15 alb 8 hll schuldig. Als letztes legt der Rat die Rechnung des
           Hospitalsmeister Thederich Menzen aus dem Jahr 1725. Menzen hat 328 gld 1
           alb 10 hll eingenommen und laut Quittungen 193 gld 8 alb ausgegeben, so dass
           er dem Hospital noch 134 gld 17 alb 4 hll schuldig bleibt. 80-81

                1726 – Montag, den 5. August
           Der  Rat  bestimmt  12  Nachschützen.  Am  12.  August  sollen  die  Schatzbücher
           revidiert und am 31. August soll der Mühlenteich ausgelassen, gereinigt und
           repariert  werden.  Am  Sonntag  wird  der  hiesigen  Bürgerschaft  bekanntge-
           macht, wer noch einen Weingarten zu graben oder andere Arbeiten zu verrich-
           ten hat, kann das nur noch innerhalb der nächsten 14 Tage tun. Danach werden
           die Weingärten gesperrt. Die Gemeinde Mayschoß erhält kostenlos einen Baum
           als Bauholz für ihren Kirchenbau. 81

                1726 – Freitag, den 23. August
           Der Schulmeister Rothaar überbringt dem Rat ein Graduale [Buch, das Choral-
           messgesänge  enthält],  worin  der  Lehrer  40  neue  Seiten  mit  Noten  in  allerlei
           Farben und Buchstaben eingetragen hat. Das Buch hat er in gutes Leder einge-
           bunden und an den Ecken und Kanten mit Eisen beschlagen lassen. Es wird
           noch gut 200 Jahre halten. Für die Schreibarbeit, Papier, den Einband und die
           Beschläge  hat  Rothaar  wenigsten  9  rtlr  ausgegeben.  Der  abgestandene  Kir-
           chenmeister Johannes Rüttger soll dieses Geld auszahlen und daneben noch 2
           q Wein geben. Die zum Landtag Deputierten berichten dem Rat. Der Rat be-
           schließt, ab morgen die Weingärten zu schließen. Bürgermeister Gruben trägt
           ein Protokoll vom 13. Juli des Hohen Domkapitels vor, in dem dem Officianten
           Bennerscheidt befohlen wird, aus dem Vermögen des Domkapitels 11 rtlr 45
           alb für die Reparatur der Kirchenfenster in der hiesigen Pfarrkirche herzuge-




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