Page 109 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
schäden zu besichtigen. Sie dürfen mit dem Windbruch nach Gutdünken ver-
fahren.
1726 – Montag, den 4. November
Das Kapitel des Stiftes zu Münstereifel zahlt dem Baumeister Hans Nales
Krupp 20 rtlr zu 80 alb für die Kirchenfenster. Auch dieses Geld wird gegen
Quittung beim Schöffen Hubert Becker deponiert. Am gleichen Tag vereinbart
der Rat im Namen der Zehntherren mit dem Fenstermacher und Bonner Bür-
ger Adam Mey die Anfertigung der neuen Kirchenfenster für den Preis von
300 rtlr, jeder zu 78 alb. Der Rat lässt dem Mitbürger Jakob Jacobs die im Vor-
jahr verhängte Strafe von 10 rtlr auf 5 rtlr nach. 90-91
1726 – Mittwoch, den 6. November
Der Bürgermeister berichtet im Rat, er habe das Holz vom Windbruch an Mies
Koch und Ewald von Rech für 9 ½ rtlr verkauft. Dieses Geld soll dem Bildhau-
er Isaac Ferber als Abschlagszahlung für die neue Kanzel geliefert werden. Im
Stadtwald am Herrentisch bis hin zum Tümel haben Unbekannte ungefähr 4200
Rahmen abgeschlagen. Diese Rahmen verkauft der Rat für 22 alb je 100 Stück.
Auch diese Einnahmen sollen für die Kanzel verwandt werden. Die Förster
Mattheis Mey und Johannes Becker haben einen Fremden erwischt, der eine
Schleiff [Schlitten, Holzbund, das man mit dem einen Ende über die Erde
schleift] aus dem Ahrweiler Stadtwald nach Hause gefahren hat. Er zahlt 1 rtlr
Strafe. Die Hälfte davon erhalten die Förster. Der Gerichtsbote Caspar Hein hat
beim Laubmachen den Busch angestochen. Hein wird zu einer Strafe von 2 rtlr
verurteilt. Alternativ kann er diese Strafe bei der Stadt abarbeiten.
Am 11. November zeigte Lambertus Schefer aus Walporzheim im Rat an, dass
der Bürgermeister ihm drei Bäumchen zur Erbauung eines Geißenstalls ge-
nehmigt habe.
1726 – Freitag, den 15. November 92
Während des Sommers hat ein Dieb das Blei an der Kirchentüre am Schiff ge-
stohlen. Es muss ersetzt werden, damit die Türe geschützt ist. Der Maurer
Christoph Jacobs aus Dernau hat vor einigen Jahren die steinerne Ahrbrücke
repariert. Er erhält mit seiner Einwilligung an Stelle des Lohnes von 7 ½ rtlr ein
Orth [Stück Land] Rahmbusch am Bonnenthal, das bisher der Dernauer Pastor
innehatte, zur weiteren Nutzung. Jacobs kann das Stück Wald so lange nutzen,
wie die anderen Dernauer Eingesessenen ihre Stücke gepachtet haben. Die Ge-
brüder Johannes und Mattheis Kleefuß von Bachem legen ein Kapital von 50 tlr
köln., das sie von der Gilde geliehen haben, ab. Georg Armbrustmacher hat ei-
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