Page 110 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           nen Kirchenweingarten in Lehnung. Er hat ihn verkommen lassen und teilwei-
           se mit Kuell [Kohl], Müß [Gemüse aller Art] und Rüben besetzt. Armbrustma-
           cher muss den Weingarten abgeben. Als neuer Pächter wird Jakob Krefeld an-
           genommen. 93
           Johannes  Meschenich  bittet  um  Holz  für  eine  Kalle.  Der  Rat  stimmt  dem
           Wunsch zu mit der Auflage, dass Meschenich 1 tlr zahlt, weil hiesige Bürger
           keinen Anspruch auf Holz für Kallen hätten. Johann Birckenschenck kauft sich
           ein für allemal für 2 ½ Pistolen, jede zu 5 rtlr cour 5 alb, vom Amt des Hospi-
           talsmeisters frei. Das Geld soll für die Aufbauung und Reparatur des Ahrtores
           verwandt werden. Der Magistrat wählt Wilhelm Meyschoß zum neuen Hospi-
           talsmeister. Anton Rennenberg hat im Auftrag des Rates für 12 rtlr cour 14 alb
           Wein,  Fleisch  und  Weißbrot  zum  Calvarienberg  geliefert.  Der  Rat  weist  den
           Baumeister Mattheis Schefer an, Rennenberg aus seinem Überschuss zu bezah-
           len. Die Stadt Andernach schickt eine Mitteilung, dass sich die Städte am 18.
           November in Köln zu einer Beratung wegen des quantums intra muros treffen.
           Der Rat schickt Bürgermeister Develich und Herrestorff zu diesem Treffen. 94

                1726 – Freitag, den 22. November
           Baumeister Caspar Löhr gibt im Rat an, er habe noch Abfallholz vom Wind-
           bruch für 2 rtlr an den Schultheiß von Kesseling verkauft. Der neu gewählte
           Hospitalsmeister schwört seinen Amtseid. Der Rat möchte den Winter über die
           Schatzbücher auf den neuesten Stand bringen. Bürgermeister Gruben soll sich
           das  Walporzheimer  und  das  Ahrhöde  Schatzbuch,  Stadtschreiber  Herrestorff
           soll sich das Adenbachhöde und das Bachemer, Schöffe Becker soll sich das Nid-
           derhöde  und  Bürgermeister  Devlich  soll  sich  das  Ovverhöde  Schatzbuch  vor-
           nehmen. Nach Abschluss ihrer Arbeiten sollen die genannten Herren dem Ma-
           gistrat Bericht erstatten. Michel Menzen, Eingesessener aus Bachem, übergibt
           dem  Rat  eine  Aufstellung  seiner  Liegenschaften.  Menzen  meint,  seit  einigen
           Jahren Zuviel an Schatz und Simpel zu bezahlen. 95
           Am nächsten Montag soll der status bonorum nachgesehen werden. Gegebenen-
           falls sollen Develich und Becker den Anschlag ändern. Am selben Tag legt der
           Rat die Preise für den Wein und das Getreide fest. Das Ohm Bleichart soll 16 tlr
           köln., das Ohm Weißwein 10 tlr köln. und das Malter Korn 9 gld köln. kosten.

                1726 – Freitag, den 29. November
           Der hiesige Kellner des Klosters Steinfeld Pütz bittet den Rat, die Steinfeld zu-
           stehenden Zinsen eintreiben zu lassen. Der Stadtdiener wird damit beauftragt.
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           Der  Rat  schickt  die  Walporzheimer  und  die  von  der  Oberhut  für  nächsten
           Dienstag  in  den  Wald.  Sie  sollen  am  Herrentisch  junge  Eichen  pflanzen.  Bür-


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