Page 104 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
erhalten das notwendige Bauholz. Der Baumeister soll den Jesuiten von Müns-
tereifel auf deren demütige Bitte hin zwei Bäume am Schießberg zeichnen. Der
Rat vereinbart mit dem hiesigen Leiendeckermeister Stefan Schauth, dass die-
ser die hinterste Ahrpforte abbrechen soll. Schauth bricht die Steine und das
Holz für 4 gld köln. ab. Kost und Trank gehen auf seine Kosten. Die Leien soll
er an einem guten Ort deponieren. Das andere Abbruchmaterial darf der Lei-
endecker behalten. 76
1726 – Samstag, den 6. Juli
Die Förster und Feldschützen haben gestern sechs Kühe aus der Staffeler Her-
de auf hiesiger Ahrweiler Hoheit gefasst und gefänglich in die Stadt gebracht.
Für die Auslösung der Kühe müssen die Staffeler 4 rtlr cour zahlen und dazu
noch ein Viertel Wein geben. Von der Strafe sollen die Förster und Feld-
schützen 1 rtlr erhalten. Ein bekannter Eingesessener aus Rech, der das
Schuhmacherhandwerk gelernt hat, ist von den Förstern erwischt worden, als
er auf Ahrweiler Hoheit Heide und Streußel [Streu für den Stall] geholt hatte.
Er zahlt 1 gld 2 alb Strafe. Der Baumeister soll ihm dafür den sichergestellten
Viehwagen zurückgeben. Johannes Heinen und sein Sohn, Johannes Bertzen
und Peter Schleich, alles Eingesessene aus Staffel, bitten vor dem Rat, dass
ihnen der Weidegang mit ihrer Kuhherde vom Bottenfeld an längs Mittelschoß
bis an Schefers Kreuz und fort ans prümische Lehn und Kalckofen für diesen Som-
mer zu einem billigen Preis erlaubt werde. Der Rat stimmt der Bitte zu. Die
Staffeler sollen für die Erlaubnis, die bis Martini gilt, 4 rtlr (jeder zu 80 alb) zah-
len und dazu 1 v Wein und 20 Karren Holz liefern. Die Rodder sind aber bis
zum 1. September von der Viehtrift ausgenommen. Stadtschreiber Herrestorff
bringt vor, der Pater Concionator [Prediger] vom Calvarienberg habe viel Mess-
opfer gehalten und zum Heil und Segen der Jugend gewirkt. Der Rat bewilligt
dem Pater zur Beisteuer 2 rtlr aus Hospitals- und Gildenmittel an Geld und ein
Viertel Wein. Baumeister Caspar Löhr bittet für den Schultheiß von Altenahr
Haesels um einen Baum für einen Pferdewagen. Der Rat stimmt der Bitte zu,
mit dem Vorbehalt, dass der Schultheiß den Pferdewagen in Ahrweiler bauen
lässt. 79
1726 – Montag, den 29. Juli
In Anwesenheit des Achters Georg Schefer wird die Baumeister-Rechnung des
abgestandenen Baumeisters Peter Markenheuer jun. abgehört. Der Empfang
aus seinem Jahr hat 5674 gld 19 alb 6 hll betragen. Die Ausgaben belaufen sich
auf 5626 gld 10 alb 10 hll, so dass der Baumeister der Stadt noch 48 gld 8 alb 8
hll schuldigt bleibt.
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