Page 103 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Erbgeschworenen  Tilman  Kriechel,  Gerhard  Gies  und  Johannes  Aldenhoven
           geben an, beim letzten Banngang zusammen mit den Förstern in Ramersbach
           Wein getrunken und Brot und Eier gegessen zu haben. 69
           Sie könnten sich nicht erinnern, den Förstern die Erlaubnis gegeben zu haben,
           die Pfänder zu versetzen. Die Förster Christian Unckel, Johannes Huth und Jo-
           hannes  Becker  erklären,  dass  die  Erbgeschworenen  wohl  gesagt  hätten,  man
           solle die Pfänder vertrinken. Das sei aber nicht ernst gemeint gewesen. Jakob
           Jacobs sagt aus, die Erbgeschworenen hätten ihn gebeten, den gepfändeten Kit-
           tel zu versetzen und hätten dafür 1 q Wein geboten. Dann hätten sie die Förster
           angewiesen, dem Rat nichts zu verraten. Die Erbgeschworenen streiten alles ab
           und verlangen Satisfaktion. Dann beschließt der Rat, dass Baumeister Wilhelm
           Burbach wegen der umgelegten Simpel und des Schatzes jedem Ratsverwand-
           ten, ob er dabei anwesend war oder nicht, seine Schuldigkeit bezahlen soll. 70
           Künftig solle aber nur noch derjenige Diäten erhalten, der auch anwesend war.

                1726 – Samstag, den 1. Juni
           Die Eheleute Mattheis Hoffnagel und Elisabeth Alden aus Bachem erscheinen
           mit ihren Kindern Peter und Johannes und ihrem Schwiegersohn Peter Schopp
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           vor dem Rat und stiften für ihren Sohn bzw. Bruder Michael Hoffnagel , geist-
           lichen Standes, ein Benefizium von jährlich 100 tlr köln. Als Sicherheit dafür
           stellen sie ihr Haus, genanntes Ackerland und genannte Weingärten zur Ver-
           fügung. Die Güter sind zuvor auf ihren Wert geschätzt worden. Bürgermeister
           und Rat siegeln das Testat mit dem Stadtsiegel. 71-74

                1726 – Freitag, den 7. Juni
           Der Pater Guardian des Calvarienbergs erhält auf seine Bitten hin Brennholz
           für das Kloster. Der Rat erteilt dem Kupferschläger Paul Simons die Erlaubnis,
           in hiesiger Haubtstatt und den dazugehörigen Dörfern bis zum 1. Mai 1727 al-
           tes Kupfer gegen neues Kupfer zu verkaufen. Er darf nicht teurer sein als die
           anderen Kupferschläger. Dieses Privileg muss sich Simons aber mit Johannes
           Krings teilen. Sonst ist in der Stadt kein anderer Kupferschläger zugelassen.

                1726 – Freitag, den 14. Juni
           Der Rat verurteilt Christian Pollig wegen seiner am 31. August 1725 protokol-
           lierten Tat zu einer Strafe von 3 rtlr nebst der Übernahme aller Unkosten. Die
           drei Erbgeschworenen, die das Gutachten gemacht haben, erhalten jeder ½ tlr.
           Dazu kommt der verzehrte Wein mit 1 gld 10 alb. 75
           Der Rat schickt die beiden Bürgermeister Develich und Gruben zum Landtag,
           der am 17. Juni beginnt. Heinrich Küpper, Niklas Eller und Mattheis Schefer

           47  Michael Hoffnagel, geb. 15.02.1702, ord. 22.09.1726, 1729 Pfarrer in Ringen, † dort am 31.5.1748.
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