Page 114 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 114
1725-1737
ckes geraten und zudem auch noch die Strüncke ausgeschlagen habe. Der gan-
ze Distrikt sei für Brennholz nicht mehr zu brauchen. Vielmehr müsse er für 8
bis 10 Jahre in Wehr gelegt werden. Der vorgeladene Jacobs gibt die Anschul-
digungen zu. Der Rat entzieht ihm zunächst das Verfügungsrecht über das ver-
liehene Haustück. Dann muss Jacobs, der der Stadt eine Rechnung über 7 ½ rtlr
ausgestellt hatte, diese 7 ½ rtlr als Strafe zahlen.
1727 – Mittwoch, den 29. Januar 104-105
Bürgermeister Develich drängt darauf, dass das gestohlene Blei an der Kir-
chentür ersetzt wird. Der Leiendecker Steffan Schauth nimmt an der Kirchen-
tür das Aufmaß und erhält den Auftrag, in Köln das Blei zu kaufen. Es muss 12
Fuß lang und eine halbe Tafel breit sein. Johannes Schaaf und sämtliche Erbge-
schworenen werden vorgeladen, weil Schaaf sich ein Stück Land an Nentert
aneignen wollte, das der Stadt gehöre. Am gleichen Tag verpachtet der Rat 85
Haustücker auf Nentert, die bislang die Recher Eingesessenen gepachtet hatten,
auf 20 Jahre an Bürgermeister Develich. Develich gibt dafür der Stadt für jedes
Stück 26 alb. Dazu gibt er eine Portion Wein, die sofort vertrunken wird. Sollte
sich allerdings herausstellen, dass in den 20 Jahren ein Fremder dort Rahmen
schlagen darf, verliert Develich sofort die Rechte an allen 85 Haustücken. 106
Einige Ratsmitglieder teilen sich nun diese 85 Haustücker auf. Bürgermeister
Develich behält für sich 20 Stücke, Bürgermeister Eichals und Stadtschreiber
Herrestorff erhalten je 20 Stücke und Schöffe Hubert Becker bekommt die rest-
lichen 25 Stücke.
1727 – Freitag, den 7. Februar
Michael Schültzgen aus Bachem hat verbotenerweise einen fremden, unbe-
kannten Bettler den Winter über beherbergt. Sollte dieses noch einmal gesche-
hen, zahlt Schültzgen für jeden beherbergten Bettler 1 tlr köln. Strafe. 108
1727 – Freitag, den 14. Februar
Weil das hiesige Schöffengericht heute den ganzen Morgen in der Sache Fiscus
[öffentlicher Ankläger] gegen Niklas Eller aus Bachem getagt hat und viele
Zeugen vernommen worden sind, konnte der angesetzte Ratstag nicht abgehal-
ten werden.
1727 – Sonntag, den 16. Februar
Bürgermeister Develich verliest ein Schreiben des städtischen Syndikus und
Hofrats Dierath. Wegen der westfälischen Gebrechen solle am 20. Februar in
Köln eine Zusammenkunft der weltlichen Landstände stattfinden. Die Ausar-
beitungen des Hofrates Saur sollten revidiert werden. Die Bürgermeister Deve-
114