Page 115 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           lich und Herrestorff reiten über Bonn nach Köln. In Bonn erfahren sie, dass die
           übrigen Hauptstädte nur mit einem Vertreter in Köln sind. Daher reitet Her-
           restorff wieder nach Ahrweiler zurück.

           Am 22. Februar kehrte Bürgermeister Develich vom Landtag zurück.

                1727 – Sonntag, den 23. Februar
           Der zurückgekehrte Bürgermeister Develich berichtet im Rat vom vergangenen
           Konventionstag. 109
           Am 20. Februar hätten die weltlichen Landstände wegen des westfälischen Ge-
           brechens  um  Aufschub  der  Entscheidung  bis  zum  nächsten  Landtag  gebeten.
           Am nächsten Tag sei Hofrat Saur, Syndikus des Hohen Domkapitels, erschie-
           nen und habe eine sofortige Entscheidung gefordert, da die Sache keinen Auf-
           schub  dulde.  Die  Deputierten  des  Grafen-  und  des  Ritterstandes  seien  Saurs
           Bitte gefolgt, die Städtekurie aber habe um 4 Tage Ausstand gebeten, um sich
           in ihren Gremien zu beraten. Dann habe man sich, um die Einigkeit zu wahren,
           den  anderen  Ständen  angepasst.  Die  Deputierten  der  Städte  verlangten  ein
           Protokoll von beiden Sitzungstagen. 110
           Develich schickt diese Entscheidung schriftlich an Hofrat Dierath.

                1727 – Montag, den 3. März
           Den  Nachbarn  von  Walporzheim  wird  vom  Magistrat  befohlen,  alle  Wege
           oben  im  Auel  binnen  dreier  Tage  bei  Strafe  herzurichten.  Dieser  Befehl  wird
           dem Domschultheiß Tonnes Kriechel, Heinrich Knieps, Tonnes Gies und Jakob
           Angermond bekanntgegeben mit der Auflage, ihn an die Nachbarn weiterzu-
           leiten. Der Leiendecker Stefan Schauth, der vor einem Jahr das gestohlene Blei
           an der Kirchentüre wieder angebracht hat, erhält für seine Arbeit und das Löt-
           zinn einen Reichstaler. 111
           Die  abgestandenen  Baumeister  Tilman  Kriechel,  Wilhelm  Schopp,  Gerhard
           Gies  und  die  übrigen  sollen  nach  vollzogener  Endabrechnung  ihre  Mehrein-
           nahmen der Stadt übergeben. Sie wollen aber die Schuldigkeit, die das Kloster
           Steinfeld noch bei jedem hat, einbehalten. Der Rat will die Rückstände Stein-
           felds  gesondert  berechnen  und  wie  die  Baumeister  es  vorgeschlagen  haben,
           von deren Rechnung abziehen. 112
           Engel  Gies  will  das  Kapital,  welches  sein  Vater  wegen  des  Kirchenmeisters
           Rudolf von der Gruben den Erbgenahmen Gruben schuldig ist, bezahlen. Da er
           aber  zur  Zeit  über  kein  ausreichendes  Bargeld  verfügt,  will  er  das  Haus,  in
           dem sein Vater wohnt, der Kirche bis zur Bezahlung überschreiben. Der Rat
           will  zunächst  die  Geschwister  von  Engel  anhören.  Heinrich  Hoffnagel  erhält
           Bauholz für ein Kellergewölbe. Er soll sich das Holz in der alten Steinkaul be-


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