Page 118 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 118

1725-1737


                1727 – Montag, den 26. Mai
           Der prümische Kellner Adam Calenberg zahlt in Abschlag der Schuldigkeit 51
           rtlr  cour  für  die  Kirchenfenster,  die  von  allen  Zehntherren  bezahlt  werden
           müssen. Dieses Geld erhält sofort der Fenstermacher Adam Mey. 120

                1727 – Mittwoch, den 4. Juni
           Der Rat schließt mit dem Maurer Joseph Hansen aus Erpel einen Vertrag über
           die  Reparatur des Ahrtores. Hansen soll das, was noch abgebrochen werden
           muss, abbrechen und dann das Ahrtor wieder aufmauern bis in die Höhe, in
           der es sich jetzt befindet. Hansen erhält für seine Arbeit 25 rtlr. Die Kost und
           der Trank  gehen auf seine Kosten. Das Material, wie Steine, Kalk, Sand  und
           anderes,  stellt  die  Stadt.  Ferner  stellt  die  Stadt  auch  die  nötigen  Opperleuth
           [Handlanger]. Der Meister muss zusätzlich noch das nötige Seil stellen.

                1727 – Freitag, den 6. Juni
           Laurens Becker aus Walporzheim kauft sich für 3 Pistolen in Gold vom Amt
           des Gildenmeisters frei. Das Geld erhält Baumeister Peter Schefer für die Repa-
           ratur des Ahrtores. An die Stelle  von Becker wählt der Rat  Hermann Kemp.
           Heinrich Hoffnagel, jüngst als Kirchenmeister gewählt, legt seinen Amtseid ab.
           Peter Bongartz und Anton Kriechel, die widerrechtlich am Kratzemich Lohe ge-
           schält haben, werden zu je ½ rtlr Strafe verurteilt. Zahlen sie nicht binnen 8 Ta-
           gen, werden sie  einen Tag auf dem Ahrtor bei Wasser und Brot  eingesperrt.
           Der Rat hat zuverlässige Nachricht erhalten, dass der Rentmeister des Grafen
           von der Leyen in wenigen Tagen nach Koblenz verreist. Deswegen schickt der
           Rat  die  beiden  Bürgermeister  Develich  und  Herrestorff  nach  Adendorf,  um
           vom Rentmeister den Anteil des Grafen als Zehntherr der hiesigen Pfarrkirche
           bei der Neuanschaffung der Kirchenfenster zu erhalten.

           Am  Fronleichnamsfest,  das  war  am  12.  Juni,  teilte  der  Pastor  mit,  der  Land-
           dechant aus Heimersheim habe ihm mitgeteilt, er werde im Namen des Gene-
           ralvikars de Reux  in der hiesigen Pfarrei eine Visitation durchführen. 122-123
                           57
           Daraufhin schickte der Rat den Stadtschreiber Herrestorff zu Pferd nach Köln
           zum  Offizial  de  Moers,  um  zu  erfahren,  ob  das  rechtens  sei,  weil  bislang  in
           Ahrweiler noch immer der Generalvikar selbst die  Visitationen durchgeführt
           habe.  Gleichzeitig  soll  Herrestorff  sich  in  dieser  Angelegenheit  von  einigen
           Rechtsgelehrten Rat einholen. Am 15. Juni erstattete der zurückgekehrte Stadt-
           schreiber den Bürgermeistern Develich und Gruben Bericht.



           57  Johann Arnold de Reux, Kölner Generalvikar.
             118
   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123