Page 119 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Am Donnerstag, dem 19. Juni, schickte der Bürgermeister den Baumeister Peter
           Schefer mit einigen Forellen nach Blasweiler, weil man  hoffte, dass auf ihrer
           Reise nach Altenahr dort der Freiherr von Gymnich  und Hofrat Dierath vor-
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           beikämen. Am nächsten Tag reiste Bürgermeister Develich nach Linz, um die
           beiden Herren dort zu treffen. Er wollte beide Herren complimentiren [Höflich-
           keiten  erweisen]  und  nachfragen,  wann  sie  nach  Ahrweiler  zu  kommen  ge-
           dächten. Am Mittwoch, dem 25. Juni, brachen die Bürgermeister Develich und
           Herrestorff zu Pferd zum Schloss Gudenau auf. 123
           Sie hatten Nachricht erhalten, dass von Gymnich und Dierath dort anzutreffen
           seien. Am selben Tag, abends gegen acht Uhr, trafen der Freiherr von Gymnich
           und  Hofrat  Dierath  in  Ahrweiler  ein.  Sie  speisten  und  nächtigten  im  Hause
           Develichs.  Am  nächsten  Morgen  baten  sie  die  Bürgermeister  Develich  und
           Herrestorff, sie zu Pferd nach Altenahr zu begleiten. Dort sollten beide Herren
           im Auftrag der Landstände die Schäden besichtigen, die der Hagelschlag ange-
           richtet hatte.

           Am  2.  Juli  ging  Stadtschreiber  Herrestorff  nach  Ringen,  um  drei  Pferdefuhr-
           werke zu organisieren, damit die neue Kanzel in Flerzheim abgeholt werden
           konnte.

                1727 – Freitag, den 4. Juli
           Der neue Gildenmeister Hermann Kemp legt seinen Amtseid ab. Bürgermeis-
           ter Eichals erhält 10 Stangen für Reifen. 124

                1727 – Sonntag, den 6. Juli
           Johannes Heinen aus Staffel zeigt an, dass er von der Stadt ein Feld an der Bott-
           eiche für 5 Jahre gepachtet habe. Er will das Land schiffeln. Das dürre Holz da-
           zu darf er sich aus dem städtischen Wald holen, von Stellen, an die kein Ahr-
           weiler Bürger kommt. Er zahlt der Stadt dafür 2 tlr köln. zu 53 alb. Ferner er-
           laubt  der  Rat  den  Eingesessenen  von  Staffel  den  Weidegang  ihrer  Kuhherde
           den Sommer über im Ahrweiler Busch und zwar vom Bottenfeld an längs das
           Mittelschoß bis an Schefers Creutz und fort bis an das prümische Lehen und den
           Kalkofen.  Die  Staffeler  zahlen  dafür  4  rtlr  zu  80  alb  und  geben  dazu  noch  20
           Wagen Holz, das sie an Martini unentgeltlich an die Ratsstube liefern. Dann
           geben sie noch ein Viertel Wein, der sogleich verzehrt worden ist.




           58  Karl Otto Ludwig Theodat Freiherr von u. zu Gymnich, Hofratspräsident u. kurk. Erster Minis-
           ter.
                                                                               119
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