Page 117 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1727 – Samstag, den 17. Mai
           Die vom Landtag Zurückgekehrten erstatten im Magistrat Bericht. Bürgermeis-
           ter  Herrestorff  gibt  die  chartam  biancam ,  die  am  9.  Mai  mit  dem  Stadtsiegel
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           versehen und vom jüngsten Schöffen Hubert Becker eigenhändig geschrieben
           wurde, im Rat zurück. Der Rat bestätigt die von den Huten gewählten Huten-
           meister.
           Walporzheim: Johannes Gies, Sohn des Johannes
           Oberhut: Adrian Gies, modo [jetzt] Johannes Gies, Tilman Kriechels Schwieger-
           sohn
           Adenbachhut: Heinrich Krupp  117
           Niederhut: Norbert Dünwald
           Ahrhut: Mattheis Heinen
           Bachem: Jakob Michels (abwesend)
           Anschließend wählt der Rat 6 Förster und 2 Feldschützen. Dabei ist die Aden-
           bachhut in diesem Jahr von dem Amt befreit. Walporzheim, Ahrhut und Ba-
           chem sind nicht erschienen.  118
           Der  Bürgermeister  vereidigt  folgende  Bürgersöhne  als  neue  Bürger:  Norbert
           Dünwald, Theodor Wolff, Johannes Assenmacher, Sohn des Michael, Konrad
           Rüssel  und  Johannes  Knieps,  Sohn  des  Tilman.  Der  prümische  Kellner  oder
           Propst  Adam  Calenberg  bittet  um  einen  Baum  für  einen  Trog.  Wenn  er  ihn
           nicht unentgeltlich erhält, will er ihn bezahlen. Der Rat will mit ihm sprechen.
           Der Magistrat wählt Heinrich Hoffnagel zum neuen Kirchenmeister und Lau-
           rens Becker zum neuen Gildenmeister, der sich aber beim Rat von diesem Amt
           abkauft. An seine Stelle kommt Hermann Kemp aus Walporzheim. Peter Kurth
           wird  zum  Hospitalsmeister  gewählt.  Laurens  Ropertz  aus  Lantershofen  be-
           zahlt sein Bürgergeld in Höhe von 49 gld 9 alb. 119
           Am nächsten Dienstag über 8 Tage, das ist der 27. Mai, soll der Banngang ge-
           macht werden.

                1727 – Freitag, den 23. Mai
           Der Rat legt unter Zuziehung des Achters Gerhard Gies 10 Simpla um.
           Am  Sonntag,  dem  25.  Mai,  schickte  der  Rat  die  Bürgermeister  Develich  und
           Herrestorff nach  Vettelhoven, wo sich Hofrat  Kessel aufhielt. Sie sollten sich
           unter der Handt erkundigen, wie es in der Angelegenheit des Grenzsteins auf
           dem Callert stünde. Dort hatte der jülichsche Vogt Rheinbach einen Grenzstein
           ausgeworfen.



           56  Mit charta bianca ist ein „Freibrief“ gemeint, mit der dem Delegierten freie Hand bei Abstimmun-
           gen gegeben wurde.
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