Page 121 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 121
1725-1737
7. Es darf kein Fremder und Unbekannter in der Stadt beherbergt wer-
den. Hutenmeister und Honnen haben darauf zu achten.
1727 – Samstag, den 16. August
Bürgermeister Develich hat vom Quartal-Konventionstag in Köln ein versie-
60
geltes Schreiben des Kurfürsten, der in München weilt, mitgebracht und ver-
liest es im Rat. Das Schreiben ist vom Kurfürsten eigenhändig unterschrieben.
Er habe vernommen, schreibt der Kurfürst, dass beim kaiserlichen Reichshofrat
eine Klageschrift unter der Rubrik Domkapitel zu Köln und weltliche Land-
stände gegen westfälische Landdrosten, Räte und Landstände anhängig sei.
128
Der Kurfürst will umgehend wissen, wer diese Klageschrift angeregt, verfasst
oder wer davon gewusst hat. Der Rat schickt umgehend eine einstimmig be-
schlossene Antwort nach München. Darin teilen Bürgermeister und Rat der
Stadt Ahrweiler ihrem Landesherrn mit, die gesamten Landstände hätten ein-
mütig eine Darlegung (Deduction) wegen der westfälischen Gebrechen an den
Kaiser geschickt. Auf Befehl von Hofrat Dierath schickt der Rat das kurfürstli-
che Schreiben durch den Baumeister Georg Schefer auch an die Städte Rhein-
bach und Meckenheim mit der Bitte um Stellungnahme. 129
Dem Maurer Joseph Hansen aus Erpel legt der Rat noch weitere 10 rtlr zu sei-
nem vereinbarten Lohn von 25 rtlr dazu, weil Hansen argumentiert, kein Mau-
rer könne diese Arbeiten am Ahrtor für 25 rtlr ausführen.
1727 – Sonntag, den 24. August
Der Schmied Georg Faßbender erhält vom Rat einen 20 Schuh langen Baum im
Bachemertal, weil sein Vater selig beim hiesigen Stadtbrand 1689 geholfen habe
und ihm dafür ein Baum versprochen worden sei. Die Nachschützen sollen wie
die Feldschützen immer abwechselnd ihre Runden mit ihren Stäben machen.
Die zuletzt aus waren, sollen die nächsten auffordern, ihre Runden zu machen.
130
Das Laubmachen wird erneut verboten. Die Wege längs der Weingärten wer-
den geschlossen.
1727 – Mittwoch, den 27. August
Der Rat hört die Rechnung des Hospitalsmeisters von 1726 Wilhelm Meyschoß
ab. Die Einnahmen belaufen sich auf 309 gld 5 alb 1 hll und die Ausgaben auf
139 gld 3 alb. Auch die Gildenrechnung von 1726 wird abgehört. Der Gilden-
meister Barthol Heckenbach hat 989 gld 1 alb 10 ½ hll empfangen. Die Ausga-
60 Vgl. FN 10.
121