Page 146 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
durch den Erbgeschworenen Tilman Kriechel wieder eingesetzt. Dieser Grenz-
stein wurde durch einen Eingesessenen aus Heimersheim ausgefahren. Als die
Stadt den Grenzstein damals wieder einsetzte, kam der Vogt Rheinbach und
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hat ihn wieder ausgeworfen. 210-213
1729 – Montag, den 28. März
Lic Herrestorff berichtet über seine Reise nach Villip und Bürgermeister Becker
über seine Fahrt nach Münstereifel. Das Kapitel will die Kirchenfenster nicht
bezahlen, es sei denn, der Bürgermeister unterschriebe eine Anerkennungsur-
kunde. In dieser Anerkennungurkunde, die der Bürgermeister und der Bau-
meister Hans Nales Krupp dann unterschrieben haben, bestätigen beide dem
Kapitel von Münstereifel, dass die Zahlung der 41 rtlr für die Kirchenfenster
kein Präjudiz für die anderen Zehntherren darstellt. Falls die anderen nichts
zahlen, müsse die Stadt dem Kapitel das Geld wieder zurückzahlen. Nach Ab-
zug der schon 1726 gezahlten 20 rtlr zahlte das Kapitel dem Bürgermeister
noch 21 rtlr. 214
Der prümische, hier residierende Propst Calenberg zahlt mit 12 rtlr den Rest
der von Prüm geschuldeten Summe für die Kirchenfenster und erhält dafür ei-
ne Quittung.
1729 – Samstag, den 2. April
Der Bürgermeister teilt dem Rat mit, dass er mit dem Schreiner Peter Kurth im
Beisein des Pastors einen Vertrag geschlossen habe. Kurth soll in der Gerkam-
mer [Sakristei] ein Schank [Schrank] für die Paramente bauen. Dann soll er an
beiden Seiten der Orgel ein starkes Gitter anbringen. Für diese Arbeiten, die er
auf seine Kost und seinen Trank macht, erhält der Schreiner 33 rtlr cour. Das
Material muss er selbst stellen, ausgenommen ist das Eyßerwerck [Gesamtheit
der eisernen Bestandteile eines Gerätes, Bauwerkes, einer Maschine.] das die
Stadt stellt. 215
Baumeister Hans Nalis Krupp, der mit Bürgermeister Hubert Becker zwei Tage
in Münstereifel war, erhält 2 rtlr Aufwandsentschädigung. Mattheis Schuma-
cher erhält Bauholz für einen Kuhstall und eine Scheune. Lambert Armbrust-
macher aus Kesseling bittet den Rat um Bauholz für eine kleine Lohmühle. Er
weist darauf hin, dass er ein Bürgersohn sei. Der Rat genehmigt ihm zwei
Stämme, einen für eine Lohcomp und einen für einen Wellbaum. Bürgermeister
Gruben erhält Holz für Schollbretter.
72 S. 211 (eingelegtes Blatt) mit Kurznotiz über den ausgeworfenen Grenzstein; S. 212 leer.
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