Page 176 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
ständigen Strafgelder bezahlt werden. Am kommenden Montag werden die
Schornsteine und Speicher kontrolliert. 314
1731 – Donnerstag, den 15. Februar
Sämtliche Müller sind vorgeladen. Der Rat wirft ihnen vor, durch ihre Nach-
lässigkeit die Stadt in höchste Gefahr gebracht zu haben. Sie seien ihren Pflich-
ten nicht nachgekommen und hätten den Mühlenteich zufrieren lassen. Bei ei-
nem Brand wäre die ganze Stadt in Schutt und Asche gefallen. Die Müller
werden verpflichtet, bei Verlust ihres Hab und Guts, das Wasser alle Tage -
auch bei großer Kälte und hartem Eis - so weit wie möglich offen zu halten.
Dazu sollen sie Wasser– und Eisstiefel haben. Der Arschottsche [Arburger] und
der gereonische Müller besitzen solche Stiefel nicht. Sie müssen sich umgehend
solche zulegen.
1731 – Donnerstag, den 22. Februar
Niklas Rennenberg hat für die Mädchenschule einige Bänke angefertigt. Er er-
hält vom Baumeister Geller 4 gld 21 alb 4 hll. Am nächsten Montag sollen die
Soldaten zum dritten Mal umbilletiert werden. Wegen der Brandgefahr müs-
sen die Schornsteine ab sofort viermal im Jahr gefegt werden. Der Rat will die
Dachdecker Stefan Schauth und Christian Kraus befragen, wie die verschiede-
nen Schornsteine gefegt werden sollen und was das kostet. 315
Die Eingesessenen aus Dernau sollen im Ahrweiler Wald uffm Bohnnendahl
auch Hohenbusch genannt großen Schaden angerichtet haben. Der Rat entsendet
umgehend zwei Erbgeschworene mit zwei Achtern und vier Förstern zu dieser
Stelle. Zurückgekehrt berichten sie, der Schaden sei noch viel größer als ange-
nommen. Die Dernauer hätten dort auf 20 Jahre Haubüsche gepachtet. Nun
hätten sie weit über deren Grenzen hinaus Rahmen abgeschlagen. Im Schnee
seien die Schleifspuren nach Dernau genau zu erkennen. Der Bürgermeister
möge zusammen mit den Vorstehern von Dernau eine Ortsbesichtigung anset-
zen.
Am nächsten Tag schickte der Rat eine Kommission nach Dernau. Zusammen
mit dem dortigen Vogtsverwalter Christoffel Jacobs und dem Schöffen Peter
Kohlbaum besichtigen sie den Schaden im Wald. Sie stellen fest, dass einige
tausend Rahmen abgehauen wurden. Dazu wurde unverantwortlich Brenn-
holz geschlagen. Nach klarem Ausweis der Schlittenbahnen ist alles Holz nach
Dernau gebracht worden. Die Dernauer Vorsteher sagen aus, sie hätten den
Eingesessenen bei Strafe eines halben Ohms Wein verboten, im Dernauer Wald
Rahmen oder Brennholz zu machen.
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