Page 207 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           wird, unterliegt ohne Ausnahme der Weinakzise. Das gilt auch für das Trübs-
           maß [noch nicht gefilterter Wein]. Mit dem Geld, das von der Ahrregulierung
           übrig geblieben ist, sollen die Kapitalien, die die Stadt den Erben Offermann,
           den Erben Jakob Krupps, den Erben Heintzen und den Erben von Tonnes Gies
           noch schuldet, abgelöst werden. Ebenso soll das Kapital, das auf dem Hospital
           St. Ägidius in Bonn steht, zurückgezahlt werden. Laurens Becker und Michael
           Driesen erhalten wegen der eingezogenen Orther im Busch eine Strafe von je-
           weils 1 Pistole  in Gold. Der Baumeister Georg Schefer soll das Geld für den
           Bau der Mädchenschule verwenden. 398

                1732 – Samstag, den 29. März
           Der  Rat  will  zusammen  mit  den  Achtern  die  Baumeisterei-Rechnung  des
           früheren Baumeisters Johann Assenmacher prüfen. Es stellt sich heraus, dass
           Bürgermeister Develich im fraglichen Jahr die Wolltuchakzise gepachtet hatte
           und bislang noch kein Geld an Assenmacher abgeführt hat, obwohl dieser ihn
           mehrmals darum gebeten hat. Develich wird aufgefordert, dem Baumeister bis
           zum kommenden Donnerstag die Akzise abzuliefern. Rat und Achter trennen
           sich unverrichteter Dinge.
           Am 1. April setzt Stadtschreiber Herrestorff im Beisein von Bürgermeister Be-
           cker Develich mündlich davon in Kenntnis.
           Am selben Tag pachtet Tonnes Kardt das städtische Brauhaus auf 6 Jahre für 7
           rtlr jährlich. Die Stadt muss das Brauhaus im nötigen Bau halten. 399
           Tonnes Kardt hat bislang 56 gld Pacht gezahlt. Im Jahr des Baumeisters Ferdi-
           nand Geller hat Kardt  vergessen, die  Pacht abzuführen. Ihm wird die Hälfte
           der Pacht erlassen. Für nächsten Samstag um 9 Uhr werden die Erben Offer-
           mann, Tonnes  Gies, Michael Heintzen und  Krupp  zum Rathaus  geladen. Sie
           sollen ihre der Stadt geliehenen Kapitalien zurückerhalten. Dabei sollen sie die
           Obligationen mitbringen. Wenn sie die Kündigung nicht annehmen, erhalten
           sie keine Zinsen mehr.

                1732 – Mittwoch, den 2. April
           Zum  heutigen  Ratstag  sind  alle  Ratsmitglieder  und  alle  Achter  geladen.  Die
           Achter bleiben aber alle aus. Der Rat nimmt die Endabrechnung von Bürger-
           meister Stolls Baumeisterei-Rechnung (1696 bis 1699) vor. 400
           Nach Abzug aller eingehaltener Akzisen wird der Rest an Bürgermeister Gru-
           ben bezahlt.

                1732 – Donnerstag, den 3. April
           Rat und Achter wollen die Rechnung des abgestandenen Baumeisters Johann
           Assenmacher  abhören.  Weil  aber  Bürgermeister  Develich  Assenmacher  die


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