Page 205 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1732 – Montag, den 3. März
           In Anwesenheit sämtlicher Achter beschließt der Rat, dass die Baumeister und
           Schatzheber  für  alle  Namen,  die  verlustig  gehalten  werden,  selbst  aufkommen
           müssen.  Einzig  für  die  Forderungen  an  Steinfeld  können  Baumeister  und
           Schatzheber nicht haftbar gemacht werden. Der Rat beauftragt Stadtschreiber
           Herrestorff, mit dem Achter Baumeister Johann Rüttger und dem Erbgeschwo-
           renen  Baumeister  Tilman  Kriechel  die  verlustige  Nahmen  herauszufinden  und
           die dazugehörigen Güter herauszuschreiben. Sie sollen im Rat berichten. Die in
           den Busch Geschickten berichten, dass im Mückendahl drei Orther, die der hie-
           sigen Stadtgemeinde gehören, eingezogen worden sind. Die Stücke seien gero-
           det und zu Rott gemacht worden. 392
           Dem  Vernehmen  nach  sollen  Laurens  Becker  und  Michael  Driesen  aus  Wal-
           porzheim dafür verantwortlich sein.

                1732 – Donnerstag, den 6. März
           Nach  mündlicher  Verabredung  soll  sich  der  Rat  um  2  Uhr  nachmittags  zu-
           sammen mit den Achtern zu einer Sitzung treffen, um die Rechnung des Bau-
           meisters Ferdinand Geller abzuhören.  Diesem hat der Generaleinnehmer 400
           rtlr wegen der Ahrregulierung erstattet. Nachdem es drei Uhr schlägt und kein
           Achter erscheint, gehen die Ratsmitglieder unverrichteter Dinge nach Hause.

                1732 – Samstag, den 8. März
           Chrysant Münster erhält von Baumeister Geller 4 rtlr wegen Fahrten mit dem
           Pferdefuhrwerk. Der Notar Dünwald fordert 4 rtlr 42 alb Honorar für Notari-
           atsdienste. Baumeister Heinrich Hartmann soll ihm 4 rtlr auszahlen. Die Löher
           übergeben dem Rat einen Gegenbeweis in der Sache gegen die Schuhmacher.
           Das Schreiben übergibt der Rat den Schuhmachern zur Stellungnahme. 393
           Die Witwe von Gerhard Wolff jun. erhält 14 rtlr 60 alb wegen des Leutnants-
           quartiers.  Die  Schuhmacher  sollen  in  der  Streitsache  gegen  die  Löher  umge-
           hend  einen  Bevollmächtigten  nennen.  Die  Schuhmacher  schicken  Johann
           Propst  und  Fritz  Devernich  zum  Rat.  Auf  ihre  Bitten  hin  erhalten  sie  einen
           Auszug  aus  der  Stadt-Polizeiordnung,  soweit  sie  ihr  Handwerk  betrifft.  Der
           vorgeladene Laurens Becker gesteht, einen Orth im Mückendahl gerodet zu ha-
           ben.  Dabei  habe  er  3  Säumbäume  und  5  halbwüchsige  Eichen  abgeschlagen.
           Michael Driesen gesteht ebenfalls, ein Orth gerodet zu haben. Dieses Stück ha-
           be er aber von Johann Mies gekauft. Dieser habe es von seinem Bruder Peter
           Mies erworben. Gleichzeitig zeigt Driesen an, dass Jakob Steffens ebenfalls ein
           Orth von der Gemeinde eingezogen und gerodet habe. 394
           Der Rat beschließt, mit allen Beteiligten eine Ortsbesichtigung durchzuführen.
           Gleichzeitig sollen an Stelle der abgehauenen  Säumbäume neue Steine gesetzt


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