Page 204 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
Nachdem der Befehl vorgelesen ist, beschließt der Rat, mit der Achterordnung
wie bisher umzugehen. Es solle aber nichts protokolliert werden. Alles wird
nur mündlich abgesprochen. Mit den Achtern soll gesprochen werden.
1732 – Samstag, den 1. März
Ratssitzung zusammen mit den Achtern Mattheis Schefer und Matthias Hoff-
nagel.
Die Schuhmacher bringen eine Klageschrift gegen einige Löher vor. Sie wird
durch den Stadtboten Laurens Devernich der Frau von Baumeister Laurens
Krupp ausgehändigt. Der Kurfürst verlangt vom Rat unter Zuziehung der
Achter eine Stellungnahme zu einer Eingabe der hiesigen Nagelschmiede. Die-
se haben sich beschwert, weil fremde Nagelschmiede und Krämer in der Stadt
mit Nägeln hausierten. Auch Ahrweiler Krämer verkauften Nägel. 389
Der Rat teilt dem Hofrat mit, dass die Beschwerde unter unwahrem Namen
eingereicht worden sei. In Ahrweiler gebe es zudem nur zwei Nagelschmiede.
Der erste sei so arm, dass er nicht im Stande sei, Nägel zu machen. Der zweite
sei auch nicht so bemittelt, dass er einen Wagen Eisen kaufen könne. So könn-
ten die beiden einheimischen Nagelschmiede den Bedarf an Nägeln in Ahrwei-
ler nicht decken. Der Rat beschließt im Beisein aller Achter mit Ausnahme von
Hoffnagel und Schefer, die am 10. September 1731 umgelegten sechs Simpla
durch den Baumeister Laurens Krupp einziehen zu lassen. Ferner soll Krupp
drei Monate nach Beendigung seiner Amtszeit seine Abrechnung vorlegen. So
soll es künftig mit allen Baumeistern gehalten werden. Die Löher und Schuh-
macher werden vom Rat verpflichtet, diesem einen Bevollmächtigten zu be-
nennen, damit der Rat einen Rechtsspruch erlassen kann. Beide Parteien haben
sich nämlich nicht gütlich einigen können. Dem Rat wird bekanntgegeben,
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dass die 1000 rtlr spec, die bei Gammans geliehen worden sind, 1720 zurück-
gezahlt wurden. Davon hat das Hospital 600 rtlr vorgeschossen. Dieses Geld
stammt vom Verkauf der Hospitalsgüter zu Gelsdorf her. Die anderen 400 rtlr
hat der Achter Adam Jacobs vorgeschossen. Er möchte dafür eine neue, mit
dem Stadtsiegel versehene Obligation. Der Rat sagt sie ihm zu. Bürgermeister
Lic Herrestorff informiert den Rat, dass ein Orth des bürgerlichen Waldes zu
einem Rott gemacht worden sei. Dabei seien Zaumbäume ausgemacht worden,
so dass die Grenzen nicht mehr zu erkennen seien. Bürgermeister Eichals,
Baumeister Peter Markenheuer jun. und der Achter Johann Rüttger sollen un-
ter Zuziehung der beiden Erbgeschworenen Tilman Kriechel und Tonnes Gies
eine Ortsbesichtigung vornehmen. Am nächsten Montag sollen die Baumeister-
und Schatzbücher bereinigt werden. 391
85 Anton Wilhelm Gammans, kurkölnischer Leibchirurg, u. dessen Frau Gertrud Sieberts liehen der
Stadt 1676 1000 rtlr spec.
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