Page 209 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Strünck ausgehauen. Diese Strünck waren mit dem Ahrweiler Hundteyßen [Mar-
           kierungseisen] markiert. Auch die anderen mit dem Hundteyßen gezeichneten
           Buschzeichen  haben  sie  gänzlich  ausgehauen.  Die  beiden  Erbgeschworenen
           Tilman Kriechel und Johann Aldenhoven  haben gegen Lohn  an der  hiesigen
           Ahrbrücke Weiden gesetzt. Die beiden Baumeister Tilman Kriechel und Johann
           Hoffnagel  haben  einen  ganzen  Tag  lang  Eichenstahlen  im  Wald  ausgegraben.
           Diese Stahlen sind für Geheimrat von Lapp bestimmt.

                1732 – Mittwoch, den 16. April
           Die  Nachbarn  aus  Rech  beschweren  sich  über  die  aus  Staffel  und  Kesseling.
           Diese hätte ihnen vier Schweine auf Ahrweiler Bottmäßigkeit gepfändet. 406
           Der Stadtschreiber soll schriftlich vom Schultheiß die vier Schweine zurückfor-
           dern. Im Weigerungsfall soll er ihnen schreiben, dass nächstens die Stadt  mit
           ihnen genauso verfahren würde. Die Achter haben wegen der einen Baumeis-
           terei-Rechnung  beim  Hofrat  gegen  Bürgermeister  und  Rat  Klage  eingereicht.
           Der Notar Dünwald stellte die Klage schriftlich zu. Der Rat will eine Gegen-
           darstellung geben.

                1732 – Freitag, den 18. April
           Der Stadtschreiber verliest das Antwortschreiben des Schultheißen von Kesse-
           ling. Dieser will die gepfändeten Schweine nicht herausgeben. Erstens sei die
           Stadt  zum  Nacheckern  nicht  berechtigt  und  zweitens  seien  die  Schweine  auf
           Staffeler  Bottmäßigkeit  gewesen.  Der  Rat  beauftragt  den  Stadtschreiber,  noch
           einmal an den Schultheiß zu schreiben und die Herausgabe der vier Schweine
           zu  fordern.  Diese  seien  erweislich  auf  Ahrweiler  Gebiet  gewesen  und  das
           Nacheckern  stünde  der  Stadt  Ahrweiler  zu.  Wenn  sie  dem  Verlangen  nicht
           nachkämen, seien Bürgermeister und Rat zu anderen unangenehmen Mitteln
           zu schreiten genötigt.
           Am 19. April hat der Stadtschreiber den Halbwinner von Eckendorf beauftragt,
           in Bonn 50 trockene Tannenbretter für die hiesige Mädchenschule abzuholen.
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                1732 – Sonntag, den 20. April
           Der  Schultheiß  von  Kesseling  gibt  auf  den  Brief  des  Stadtschreibers  keine
           schriftliche Antwort. Er teilt mündlich seine Weigerung, die vier Schweine he-
           rauszugeben, mit. Der  Rat schickt die beiden Erbgeschworenen Tilman Krie-
           chel und Johann Hoffnagel zu der Stelle, an der die Schweine gepfändet wur-
           den. Nach dem Ortstermin berichten die Erbgeschworenen, die vier Schweine
           seien tatsächlich auf Ahrweiler Bottmäßigkeit im Speißberg in der Träncke gepfän-




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