Page 208 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           schuldige Wolltuchakzise immer noch nicht bezahlt hat, gehen Rat und Achter
           wiederum ergebnislos nach Hause.

                1732 – Samstag, den 5. April
           Fritz  Devernich  klagt  namens  der  Schuhmacherzunft,  dass  Peter  Kriechel,
           Domschultheiß, die 2 tlr köln., zu der er am 14. Dezember letzten Jahres verur-
           teilt wurde, immer noch nicht an die Zunft abgeführt habe. Dem Domschult-
           heiß werden 15 Tage eingeräumt, die Zunft klaglos zu stellen. 401
           Andernfalls  wird  Kriechel  beim  nächsten  öffentlichen  Weinkauf  gepfändet.
           Heute  erscheinen  die  Erbgenahmen  Offermanns  und  zwar  Johannes  Caspar
           Paffrath  für  seinen  Vater  Johannes  Paffrath  namens  dessen  Schwiegermutter
           Sybilla Offermanns, namens der Witwe Wolff deren Schwiegersohn Heinrich
           Hartmann  und  Baumeister  Johannes  Apollinar  Krupp  als  Nutznießer  seiner
           Tochter  aus erster Ehe  mit Elisabeth Offermanns. Sie  bringen einen Obligati-
           onsschein über 280 gld vor. Dieses Kapital wird ihnen mit den Zinsen von 8
           gld  18  alb  zurückgezahlt.  Das  Geld  kommt  von  den  400  rtlr,  die  der  Ge-
           neraleinnehmer von Geyr der Stadt wegen der Ahrregulierung erstattet hatte.
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           Die Erbgenahmen Offermanns erhalten eine Quittung. Dann soll der Rest der
           400 rtlr angelegt werden. Da von den Achtern niemand da ist, soll der Stadtdie-
           ner die beiden Achter Mattheis Schefer und Johann Rüttger schleunigst herbei-
           holen. Die Achter antworten, sie seien gestern nicht geladen worden, also kä-
           men sie heute auch nicht. Der Bürgermeister verliest eine Landtagsausschrei-
           bung für den 16. April in Bonn. Gemäß der neuen, vom Kurfürsten bestätigten
           Bürgermeister-Wahlordnung  werden  Bürgermeister  Lic  Herrestorff  und  Bür-
           germeister Gruben nach Bonn delegiert.

                1732 – Dienstag, den 8. April 403
           Der kurfürstliche Weegweißer Thomas Fuchs meldet sich beim Bürgermeister an
           und verweist auf einen kurfürstlichen Befehl vom 3. Oktober 1730. In diesem
           Schreiben fordert der Kurfürst die Amtleute und Bürgermeister der Städte auf,
           Landstraßen und Wege instand zu setzen. Die Verkehrswege könnten teilweise
           nicht mehr genutzt werden, so dass nicht nur höchste Personen und ihre Land-
           sassen  beeinträchtig  würden,  sondern  der  Handel  merklichen  Schaden  litte.
           Die genannten Personen sollen im Hand- und Spanndienst die nötigen Arbei-
           ten veranlassen. Der Weegweißer Thomas Fuchs hat die Aufgabe, Säumige und
           Widersetzliche dem Hofrat namhaft zu machen. 404
           Thomas  Fuchs  will  morgen  die  Wege  im  Ahrweiler Distrikt  besichtigen  und
           überprüfen. Der Rat beauftragt Baumeister Tilman Kriechel, ihn zu begleiten.
           Die Dernauer Nachbarn haben am Bottenfeldt an der Gemarkungsgrenze zwei


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