Page 215 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Beim wöchentlichen Teichfegen ist auch die städtische Mauer an Georg Huths
           Haus  wieder  aufgemauert  worden.  Jakob  Pollig  und  Hubert  Niedtges  be-
           schweren sich über Georg Huth. Sie hätten eine gemeine Schepp an Huths Haus
           ausgefegt. Da sei Huth gekommen und habe den Grund wieder in die Schepp
           geworfen und gesagt, er wolle keine  Schepp dort haben. Der Rat möge Huth
           auffordern, die Schepp wieder zu säubern. Der Rat fasst noch keinen Beschluss.
           Die Brudermeister der nach Bürenhoven [Bornhofen] gehenden Prozession er-
           halten aus Mitteln der Gilde und des Hospitals zum letzten Mal 2 rtlr für die
           Prozessionskerzen. Die Jungfer Maria Theresia von Sittart hat bislang zum Bes-
           ten der Jugend seit 1730 hier gewirkt, ohne dass die Frage des Schulgeldes ge-
           klärt worden ist. Im Beisein des Pastors Maurus Eigel beschließt der Rat, der
           Jungfer das Gehalt zu vermehren. Die Jungfer soll alle armen und unvermögen-
           den  Kinder  unentgeltlich  unterrichten.  Von  den  Kindern  der  vermögenden
           Bürgern, die den Katechismus lernen, soll sie 6 alb pro Quartal fordern dürfen.
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           Von den Mädchen, die in Katechismus und Evangelium unterrichtet werden,
           soll sie 8 alb pro Quartal fordern dürfen und von den Mädchen, die in  Titul-
           buch, Testament usw., im Lesen und Schreiben unterrichtet werden, kann sie 12
           alb  verlangen.  Neben  diesem  Quartalsgeld  erhält  die  Jungfer  aus  der  Gilde
           jährlich  3  ml  Korn  und  15  rtlr,  dazu  vier  Karren  Holz.  An  Stelle  des  Holzes
           kann sie auch 4 gld erhalten. Von den 15 rtlr sollen je 5 von der Gilde, dem
           Hospital und der Stadt aufgebracht werden. Die Holzlieferung geht zu Lasten
           der Stadt. Um den Fortgang am Bau der Mädchenschule sicherzustellen, sollen
           Gerichtsschreiber Bossart von dem eingezogenen Schulgeld mit 1 Pistole und
           Anton Kardt vom schuldigen Brauhausgeld einen Beitrag zum Baugeld leisten.
           Gerichtsschreiber  Bossart  fragt  an,  wie  er  es  mit  dem  Schulgeld  der  Kinder
           Stapelberg und Strunck halten solle. Beider Häuser seien verkauft worden. 424
           Der Rat erkennt beide Familien als arm an und erlässt den Kindern das Schul-
           geld.  Der  Rat  wählt  Mattheis  Heinen,  Sohn  von  Niklas,  zum  neuen  Gilden-
           meister und Lammerich Hörsch (Horst) zum  neuen  Hospitalsmeister. In acht
           Tagen soll die von Thederich Ludwig neu gekaufte Steinkaul aufgeräumt wer-
           den.

                1732 – Samstag, den 9. August
           Bürgermeister  Eichals  gibt  zu  Protokoll,  der  Rat  möge  ihm  erlauben,  die  be-
           gonnenen Arbeiten an den Hecken und Dornen bei der Munchen Steinkaul fort-
           zusetzen. Das sei ihm gerichtlich verboten worden. Der Rat will Eichals bei den
           Arbeiten nicht behindern, verweist aber auf das ausstehende Urteil des Hofra-
           tes.



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