Page 217 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1732 – Sonntag, den 31. August
Der Achter Johann Rüttger berichtet, der Vogt von Krümmel habe ihm in Bonn
gesagt, es sei nötig, dass jemand von Ahrweiler wegen des quantums intra
muros nach Bonn komme. Der Rat delegiert Bürgermeister Develich.
1732 – Freitag, den 5. September
Der Notar Dünwald überbringt dem Rat einen Befehl des Kurfürsten. Zeugen
sind Peter Ulrich und Stefan Schumacher. Die Achter haben sich beschwert,
dass der Rat die Achterordnung nicht einhalte. Der Kurfürst befiehlt dem Rat,
sich strengstens an diese Ordnung zu halten. Der Notar überbringt die bestä-
tigten Artikel 28 bis 37 der Fassbinderordnung. Die Achter verlangen durch
den Notar den Verwendungsnachweis der 400 rtlr aus der Erstattung wegen
der Ahrregulierung. Die Achter beschweren sich auch über den Bau der Mäd-
chenschule. Das sei ein übermäßiger undt kostbahrer Bau. Im Übrigen solle der
Organist im Schulhaus Wohnung nehmen. Das hofwärts gelegene, angebaute
Zimmer an der Mädchenschule, welches für den Organisten vorgesehen ist, sei
entgegen der Achterordnung gebaut worden. 428
Als Letztes wollen die Achter wissen, warum die für letzten Donnerstag ange-
setzte Rechnungsprüfung nicht stattgefunden hat. Der Rat antwortet den Ach-
tern und will diese Antwort auch an den Hofrat weiterleiten:
1. Bürgermeister und Rat sind der Meinung, dass die Achterordnung
sehr wohl nachgelebt werde.
2. Die Achter sollen sich zu den überlieferten Artikel erklären.
3. Obwohl die Achter größtenteils bei der Ausgabe des Geldes anwesend
waren, will der Rat ihnen Belege vorlegen.
4. Das Haus ist als Mädchenschule gekauft und gebaut worden. Weil es
so eng ist, kann man keine zwei Wohnungen darin unterbringen, zu-
mal die hiesige Jugend in großer Anzahl angewachsen ist. Unwahr sei,
dass die angegebene Deputation [Abordnung] wegen des Hauses vom
Rat geschehen sei.
5. Das kleine Zimmer ist nicht gegen die Achterordnung erbaut worden.
Der Rat hat es für den Organisten vorgesehen.
6. Die vereinbarte Rechnungsprüfung konnte wegen vorgefallenen Verhin-
dernußen nicht durchgeführt werden. Die Achter werden aber noch ge-
bührend eingeladen.
Chrysant Münster und Reiner Jacobs erhalten Bauholz.
1732 – Freitag, den 12. September
Wegen Abwesenheit der mehresten Ratsverwandten wurde nichts beschlossen.
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