Page 220 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
Am Donnerstag, dem 16. Oktober, legte der Rat den Lesebeginn für die weißen
Trauben auf den nächsten Tag fest und am Sonntag, dem 19. Oktober, die
Pacht auf ein Sechstel. Am 20. Oktober stellten Bürgermeister Develich und
Stadtschreiber Herrestorff den Zehntherren die Kirchenbaurechnungen zu. Sie
verbrachten damit einen halben Tag.
1732 – Freitag, den 7. November
Der Sohn von Bürgermeister Becker studiert im dritten Jahr in Münstereifel.
Sein Vater verlangt für ihn als nächstem Verwandten des Stifters die Studenten-
portion. Beckers Sohn erhält den Anteil aus der Studienstiftung, die bislang der
Sohn von Georg Schefer innehatte. Der Rat hält noch den Wein des Kapitels
von Münstereifel in Arrest. Er soll solange in Beschlag bleiben, bis das Kapitel
seinen Anteil an den Baukosten der Kirche bezahlt hat.
1732 – Freitag, den 14. November
Der Rentmeister Dercum bietet der Stadt die Bezahlung der Kirchenrechnung
an. 435
Der Pastor von Beul schickt einen Auszug aus dem Register der Anna-Kapelle
in Bachem. Danach hat der Pastor einen Anspruch auf drei Viertel Pollwein
[Messwein]. Baumeister Hans Nales Krupp und Paffrath jun. klagen gegen
Sybilla Offermann, die Witwe von Gerhard Wolff. Diese habe zwei Wiesen in
der Heiligenhäuschens Wiese, die auf Barthol Offermanns stehen, in Besitz. Beide
Kläger bitten, sie in den Besitz der Wiesen zu setzen. Eine Ratskommission
wird mit der Untersuchung beauftragt. Die Parteien werden für den 18. No-
vember zum Rathaus geladen.
Am 18. November beschwerten sich die Kläger, sie seien am Rathaus gewesen,
dessen Türen sie verschlossen fanden.
1732 – Freitag, den 21. November
Der Pastor klagt von Amts wegen gegen Laurens Heintzen und Steffen Knieps.
Beide hätten vor einigen Jahren bares Geld für das Jahrgedächtnis des verstor-
benen Adolph Bitter empfangen und nicht abgeführt. 436
Der Rat will beide Beklagte vernehmen. Die Vormünder der Kinder des ver-
storbenen Hubert Armbrustmacher rechnen mit Bürgermeister und Rat den
Kauf des Hauses am Kirchhof ab. Dieses Haus ist jetzt Mädchenschule gewor-
den. Nach Abzug der schon bezahlten Summe bleibt die Stadt den Kindern
Armbrustmachers noch 148 tlr köln. 36 alb schuldig. Die Stadt verpflichtet sich,
dieses Geld bis zur völligen Bezahlung zu verzinsen.
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