Page 222 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           weil es nicht gefüttert worden sei. Der Rat will morgen die Förster und Feld-
           schützen hören, die dabei waren.

                1732 – Samstag, den 13. Dezember
           Der Rat verhört die betroffenen Förster und Feldschützen. Hubert Schönborn
           sagt aus, Peter Schulten habe am Herrentisch eine Schleif Holz und einige Ertz-
           stämme [der unterste und härteste Teil des Stammes] auf seinen Wagen gela-
           den. 440
           Der Sohn von Schulten sei, um das Pferd in Sicherheit zu bringen, weggeritten.
           Als er, der Förster, Peter auf Ahrweiler Hoheit ergreifen wollte habe er sich zur
           Wehr gesetzt und ihn, den Förster, am Leibe angegriffen. Beide seien zu Boden
           gegangen. Schulten habe sich losgerissen, einen schweren Stein ergriffen und
           ihn  dem  Förster  hart  in  die  kurte  Rippen  geworfen,  so  dass  der  Förster  einige
           Wochen Blut gespuckt habe und arbeitsunfähig war. Da Schulten seinen Na-
           men nicht nennen wollte, seien sämtliche Förster und Feldschützen dem Sohn
           nachgelaufen. Auf dem Feld, einen Büchsenschuss vom Herrentisch, hätten sie
           Pferd und Sohn gestellt. Sie hätten das Pferd beschlagnahmt, weil beide ihren
           Namen nicht nennen wollten. Einige Tage später sei Schulten bei ihm erschie-
           nen und habe gebeten, ihn nicht zu verraten. Severin Müller und Peter Weiler
           sagen  bei  ihren  Förstereiden  aus,  sie  seien  gerade  gekommen,  als  Hubert
           Schönborn  und  Johann  Heintzen  den  Beklagten  ergriffen  hätten.  Hubert
           Schönborn habe mit Schmerzen dagesessen und ihnen gesagt, der Beklagte ha-
           be  ihn  mit  einem  schweren  Stein  an  den  kurzen  Rippen  getroffen.  Er  habe
           ihnen  auch  den  Stein  gezeigt.  Der  Beklagte  habe  auch  den  Wurf  zugegeben.
           Weil Peter Schulten aber seinen Namen nicht nennen wollte, seien sie genötigt
           gewesen, ihm das Pferd, welches sie ungefähr einen Büchsenschuss vom Her-
           rentisch auf dem Feld erwischten, zu pfänden und nach Ahrweiler zu bringen.
           Nach verlesenem Protokoll gesteht Peter Schulten, im Ahrweiler Wald drei
           Ertzstämme abgehauen zu haben. 441

                1732 – Sonntag, den 14. Dezember
           Nach dem gescheiterten Versuch am 30. November werden abermals die Stadt-
           akzisen  verpachtet.  Die  Stadt  verspricht,  die  Akzisepächter  im  Rahmen  der
           rechtlichen Möglichkeiten dabei zu unterstützen.
           Wein- u. Bierakzise: Pächter Baumeister Johannes Rüttger für 205 gld.
                  Bürgen: die beiden Baumeister Georg Schefer und Caspar Löhr.
           Gewand- u. Wolltuchakzise: Pächter Gerichtsschreiber Bossart für 157 gld.
                  Bürgen: die beiden Bürgermeister Eichals und Becker.





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