Page 232 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Rat erscheinen. Joachim Koch und Thederich Broichsittard aus Bölingen sollen
           wegen der Felder, die der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft gehören,  vor
           dem Rat erscheinen. Das Feld Kochs liegt in Ringen. Er weiß aber nichts vom
           Besitzer.  Nächsten  Mittwoch  soll  der  Bann  begangen  werden.  Vor  der  Bege-
           hung  sollen  die  Erbgeschworenen  und  Förster  morgens  neben  der  Mahlzeit
           nicht  mehr  als  6  q  Wein  erhalten.  Im  Wald  soll  der  Baumeister  ihnen  nicht
           mehr als 2 q ausschenken. Am heiligen Baum sollen sie neben Butterplätzchen
           nur 2 q Wein und am Herrentisch sollen sie 3 Viertel Wein, aber unlimitirt, erhal-
           ten.
           Nachmittags legt der Baumeister Hans Nales Knieps seinen Amtseid ab. Die
           beiden Deputierten Herrestorff und Markenheuer jun. berichten von den Ver-
           handlungen vor dem Hofrat. Der Rechtsvertreter der Stadt Pfingsten habe die
           Klageerwiderung gegen die Achter schriftlich vorgebracht. 470
           Der  Hofrat  habe  der  Stadt  aufgetragen,  zum  nächsten  Verhandlungstag  am
           nächsten Freitag die Baumeisterbücher ab 1695 und die Schatzbücher ab 1707
           vorzulegen.  Die  beiden  Deputierten  geben  an,  für  eine  weitere  Deputation
           nicht  mehr  zur  Verfügung  zu  stehen.  Man  solle  andere  Personen  nach  Bonn
           schicken.

           Am 7. Mai schickte der Rat Stadtschreiber Herrestorff nach Bonn. Er sollte um
           Fristverschiebung bitten.

                1733 – Freitag, den 15. Mai
           Stadtschreiber Herrestorff hat in Bonn eine  Verschiebung des  Verhandlungs-
           termins auf den 28. Mai erreicht. Auf Klagen des Hospitalsmeisters Lammerich
           Hörsch  und  des  abgestandenen  Hutenmeisters  Niklas  Schopp  werden  dem
           Schatzheber der Oberhut Hermann Bürvenich und dem Bachemer Honnen Jo-
           hann Assenmacher eine Frist von 15 Tagen eingeräumt, bei den Klägern ihre
           Schulden zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist werden ihre Güter unweiger-
           lich versteigert. 471
           Der Schreiner Mattheis Schefer bringt eine Rechnung ein. Er hat in der Mäd-
           chenschule die Fenster verglast und will dafür seinen Lohn. Schefer hat vom
           Prior von Marienthal eine Kiste Glas erhalten. Die Hälfte hat er an der Schule
           verbaut,  die  andere  Hälfte  hat  er  an  sich  genommen  und  an  Baumeister
           Matthias Schefer bezahlt. Der Schreiner soll seinen Tageslohn bekommen. Des
           Weiteren  stellt  der  Schreiner  16  Rauten  [viereckige  Glasscheibe]  zu  16  alb  in
           Rechnung,  die  er  für  die  Jungfer  Maria  Theresia  angefertigt  hat.  Der  zeitige
           Baumeister soll Schefer bezahlen. Bürgermeister Lic Herrestorff hat in Bonn bei
           Kühlwetter eine halbe Kiste Glas für 5 rtlr gekauft. Baumeister Georg Schefer




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