Page 228 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1733 – Freitag, den 20. Februar
Der Rat verpachtet das Brauhaus an Thederich Ludwig für 35 gld. Die Pacht-
zeit beläuft sich auf ein Jahr. Die Bürgermeister Develich und Eichals werden
gemäß der vom Hofrat bestätigten Ordnung als Deputierte zum nächsten
Landtag geschickt. Der Landtag beginnt am 23. Februar.
1733 – Dienstag, den 24. Februar
Die drei Förster Stefan Pollig, Michael Löhr und Anton Heinen haben gestern
Johann Nohn, Eingesessenen in Staffel, in der Bircket erwischt, als er eine Schleif
Brennholz mit dem Pferd nach Staffel fahren wollte. Die Förster haben ihm das
Pferd gepfändet. 459
Nohn hält sich mit seiner Frau in Ahrweiler auf und bittet um eine milde Stra-
fe. Der Rat verurteilt Nohn zu einer Strafe von 5 gld. Davon sollen die Förster
die Hälfte erhalten. Bei der Verhandlung wird 1 q Wein getrunken. Das Geld
wird von den 5 gld abgezogen. Der Delinquent bemerkt noch, dass in seiner
versammelten Gemeinde gesagt worden ist, wenn demnächst die Stadt Ahr-
weiler jemanden zu scharf strafen würde, wolle man den Ahrweiler Wald an-
zünden. Alle Herren haben das gehört. Der Rat beschließt, zum Landtagsbe-
ginn an hiesige Stattpatrone 8 bis 9 q gutes Wacholderwasser zu schicken.
1733 – Samstag, den 28. Februar
Heute in 8 Tagen können alle Schatzheber und Baumeister, die meinen, Defecte
[Fehler] in ihren Rechnungen zu haben, die im Rat vorbringen. Die Fehler wer-
den dann vom Rat und den Achtern geprüft. Johannes Großgart erhält Bauholz
für Stiepen [Stützen]. 460
Die Witwe Karl Eßer bittet um einen Auszug aus hiesigem Schatzbuch von al-
len Grundstücken, die auf den Namen Lambert Streifeld stehen. Der Stadt-
schreiber soll ihr die Abschriften gegen die übliche Gebühr an den Stadtrat
ausfertigen. Er selbst erhält von jedem Stück Land einen Stüber Schreibgebühr.
1733 – Samstag, den 7. März
Der hiesige Schreiner Hermann Stahl erhält für die auf der Ratsstube gemachte
Registratur 11 rtlr cour 3 alb 63 alb. Drei Pistolen in Gold hat der Meister schon
erhalten. Die Kirchenwiese auf Hoheck, die Hans Jakob Markenheuer an Bau-
meister Adam Jacobs versetzt hat, soll neu verpachtet werden. Deshalb werden
beide im Rat vorgeladen. 461
Der Baumeister Johann Knieps weigert sich, dem Schreiner Stahl die 11 rtlr
auszuzahlen. Der Rat droht ihm eine Strafe an, wenn er nicht bis Dienstag be-
zahlt hat. Der Baumeister Johann Rüttger kauft den städtischen Grabenwein,
der aus 2 Zulast besteht. Die erste Zulast beträgt 4 /4 Ohm, die zweite 4 Ohm.
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