Page 236 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1733 – Montag, den 11. Juni
           Der  Rat  will  vom  zeitigen  Baumeister  Hans  Nales  Knieps  wissen,  warum  er
           dem Achter das Baumeisterbuch ausgehändigt habe. Knieps sagt, er habe Sche-
           fer dafür 1 ½ Pistolen in Gold, dem Achter Rüttger 1 rtlr und dessen Tochter
           ebenfalls 1 rtlr geben müssen. Der Rat macht Knieps für alle eventuell entste-
           henden Unkosten haftbar. 487
           Unter  Zuziehung  der  Achter  fährt  der  Rat  in  der  Prüfung  der  Baumeisterei-
           Rechnungen fort. Bei der Rechnung des abgestandenen Baumeisters Hans Wil-
           helm Nagel gibt es einige Unstimmigkeiten. Unter anderem hatte der damalige
           Bürgermeister Gruben dem Schützenkönig 13 gld für den gelungenen Vogel-
           schuss  verehrt.  Am  Ende  einigt  man  sich,  dass  die  Kinder  des  verstorbenen
           Hans Wilhelm Nagel der Stadt noch 45 gld 22 alb 2 hll zahlen müssen.

                1733 – Montag, den 15. Juni
           Die Rechnungsprüfung wird fortgesetzt. Anton Rennenberg erscheint im Rat.
           Seine  Schwiegermutter,  die  Witwe  des  verstorbenen  Baumeisters  Wilhelm
           Schopp will von den Rückständen ihres Mannes der Stadt 100 rtlr zahlen. Für
           das  restliche  Geld  erbittet  sie  einen  Zahlungsaufschub  bis  nach  Martini.  Der
           Rat lehnt das ab und droht mit Pfändung. Peter Gies zahlt den dritten Teil der
           Baumeisterschulden seines verstorbenen Vaters Gerhard Gies. Das sind 42 gld
           19  alb  4  hll.  Dann  prüft  die  Kommission  die  Rechnung  des  Baumeisters
           Mattheis  Schefer  aus  dem  Jahre  1721.  Die  Achter  monieren  eine  Fleischrech-
           nung von 12 rtlr für den Calvarienberg. Für diesmal könnten sie das noch gel-
           ten lassen. Für die Zukunft müssten die kurfürstlichen Kommissare entschei-
           den, ob solche Ausgaben statthaft wären. 489
           Die  Achter selbst lehnen  weitere  Tractamenten für den Calvarienberg ab. Am
           Ende der Prüfung bleibt Baumeister Mattheis Schefer der Stadt noch 93 gld 19
           alb schuldig. Er klagt aber, dass Bürgermeister Develich ihm noch 100 gld we-
           gen seines Bruders Fritz schuldet, für den er gebürgt habe. 490-491
           Es folgen die Prüfungen der Baumeisterei-Rechnungen von Peter Markenheuer
           jun. (1724) und Johannes Rüttger (1727). Am Dienstag, dem 16. Juni, fährt die
           Kommission  mit  der  Überprüfung  fort.  Die  Baumeisterei-Rechnungen  von
           Wilhelm Dünwald (1726), Wilhelm Burbach (1725), Georg Schefer (1723), Hein-
           rich Hartmann (1729), Ferdinand Geller (1730) und Laurens Krupp (1731) wer-
           den überprüft. Rat und Achter streiten sich meist über Verfahrensfragen. Bei
           fast  allen  Baumeistern  fehlen  die  Simpelabgaben  der  Erben  des  Grafen  von
           Stein-Callenfels  und  des  Klosters  Steinfeld.  Häufig  werden  nicht  abgeführte
           Akzisenabgaben  moniert.  Rat  und  Achter  beschließen  gemeinsam,  die  Rech-
           nung von Dinckelmeyer für das gelieferte Glöckchen beim Offizial zu remonst-
           rieren: Der Schall des Glöckchens wäre  zu  nichts nütz. Die Glocke entspricht


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