Page 233 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
soll ihn bezahlen. Stadtschreiber Herrestorff wird wegen des Prozesses mit den
Achtern und wegen der Erfrierung der Rebstöcke nach Bonn gesandt.
1733 – Mittwoch, den 20. Mai
Der Stadtdiener berichtet, er habe gestern alle Ratsherren eingeladen, heute
Nachmittag um zwei Uhr im Rathaus zu erscheinen. Er wird heute noch ein-
mal ausgeschickt, die Ratsverwandten zusammenzurufen. Zurückgekehrt be-
richtet er, Caspar Löhr, Markenheuer sen. und Johann Alden säßen bei Mar-
kenheuer. Der Stadtdiener wird nochmals ausgeschickt, sie zu holen, aber die
Ratsverwandten erscheinen nicht. Georg Schefer geht weg und kommt nicht
mehr zurück. 472-473
1733 – Freitag, den 22. Mai
Der Ahrhuter Förster Georg Armbrustmacher zeigt strafbar an, dass am Speiß-
berg ein viereckig beschlagenes Holz liege. Es ist 7 Schuh lang. Die Kesselinger
hätten es dem Vernehmen nach wegholen wollen. Ferner gibt der Förster an,
ein Eingesessener aus Kesseling habe am Speißberg eine Burde Laub gemacht.
Als er den Übeltäter ergreifen wollte, seien andere Nachbarn, die am Pflügen
waren, herbeigekommen. Sie hätten ihn, den Förster, salva vania [mit Verlaub]
an den Arsch gewießen. Dazu hätten sie gedroht, wenn noch einmal einer von
ihnen angegriffen würde, wollten sie den Förstern das Köller sticken. Der abge-
standene Baumeister Johannes Knieps soll dem Schlosser Hubert Schiefer den
Rest seiner am 11. April eingereichten Rechnung bezahlen. Der Rat findet, dass
man von der Rechnung wenigstens 4 bis 5 gld abziehen könne. Man soll Schie-
fer mitteilen, dass er die 4 gld 3 alb Köttergeld, welche der Baumeister Laurens
Krupp und der Schatzheber Jakob Pollig von ihm gefordert haben, wie ver-
sprochen, nicht mehr zu zahlen braucht. Schiefer hatte die Uhr repariert. Ab-
schließend werden im Rat alle Punkte der Antwort, die der Rat dem Hofrat
wegen der Klagen der Achter einreichen will, vorgelesen. Wer will, kann sich
dazu äußern.
1733 – Samstag, den 23. Mai 473
Montag über 14 Tage sollen diejenigen, die dem Baumeister- oder Schatzbuch
etwas schulden, aufgefordert werden, noch am selben Tag ihre Schulden zu
begleichen. Geschieht das nicht, wird am nächsten Tag zur Pfändung ihrer
Mobilien als auch Immobilien geschritten. Mahnungen hat es jetzt genug gege-
ben. Der Rat sucht mit den Achtern einen Kompromiss in ihrer Klagesache.
Auf diese Weise können Kosten gespart werden, und die Sache findet schnell
ein Ende. Die Klagepunkte und die Antworten der Stadt darauf werden den
Achtern vorgelesen. Die Förster und Feldschützen haben Peter Schneiders
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