Page 238 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
Der Rat schickt an Richter, Schultheiß und Vorsteher von Lantershofen die Bit-
te, alle diejenigen, die in Ahrweiler noch Schatz oder Simpel schuldig sind,
aufzufordern, diese Steuerschulden, seien sie alt oder jung, binnen 8 Tagen zu
begleichen. Wer diese Frist nicht einhält, muss mit der Zwangsversteigerung
seiner Güter in Ahrweiler rechnen. Georg Heuser erhält eine Zahlungsfrist für
den Schatz bis zum kommenden Montag. Dann hat er seinen Zimmerlohn von
der Witwe Faßbender zu Beul erhalten. Wenn Heuser dann nicht zahlt, wird
sein arretierter Branntweinkessel unweigerlich meistbietend versteigert. Der
Rat macht dem zeitigen Baumeister deutlich, dass er umgehend die beschlos-
senen Simpla erheben muss, andernfalls muss er für die entstehenden Schäden
aufkommen.
1733 – Freitag, den 26. Juni
Hubert Wolff erhält ein Zeugnis der Wahrheitt, dass er von ehelicher Geburt
und sein verstorbener Vater Gerhard Wolff Zunftmeister der Bäcker, Schöffe
und Ratsverwandter der hiesigen Mithauptstadt Ahrweiler gewesen sei. Der
vereidigte Stadtschreiber unterschreibt und siegelt mit dem Stadtsiegel. Als
Gebühr ist ½ rtlr fällig. Baumeister Georg Schefer und Bürgermeister Develich
erhalten Holz für jeweils einen Karrenbaum. Bürgermeister Develich und Lic
Herrestorff sollen in Marienthal mit dem dortigen Prior wegen des von der
Ahr zerstörten öffentlichen Weges sprechen. Der abgestandene Baumeister Jo-
hannes Knieps möchte die Diätenzettel der Ratsmitglieder haben, um seine
Rechnung abschließen zu können. Der Rat vereinbart, dass jedes Ratsmitglied
bei der Bannbegehung mit der kurfürstlichen Kommission pro Tag 40 alb
Aufwandsentschädigung erhält. 510
Der Marktmüller hat im letzten Jahr an 5 Tagen Pfähle und Faschinen für die
Ahrregulierung gefahren. Er erhält dafür 5 tlr.
1733 – Samstag, den 27. Juni
Rat und Achter setzen die Rechnungsprüfung der Schatzbücher fort. Mehrere
Schatzheber bitten um Ausstand der Zahlungen. Der Zahlungsaufschub wird in
der Regel abgelehnt. Die Exekutionen gegen die Säumigen werden fortgesetzt.
511-512
1733 – Dienstag, den 30. Juni
Rat und Achter setzen die Rechnungsprüfung fort. Die Baumeisterei-
Rechnungen werden völlig abgetan. Die eingegangenen Gelder aus den Rück-
ständen der Schatzheber werden geprüft, notiert, quittiert und zu Protokoll
gegeben. Wilhelm Knieps will eine Scheune zu einem Haus umbauen. Er erhält
das nötige Bauholz.
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