Page 239 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1733 – Freitag, den 3. Juli
Der Kurfürst will vom Rat wissen, warum die hiesige Bäckerzunft den Hubert
Wolff, der seine Lehrjahre in Ahrweiler verbracht und das Bäckerhandwerk
gelernt hat, nicht als Meister anerkennen will. Der Stadtschreiber wird mit dem
Bericht beauftragt. Schöffe Fechemer erhält Holz für einen Erntewagen.
Gerhard Knieps bittet um Bauholz. Er will einen Stall, der von seinem Großva-
ter Anton Kriechel herrührt, zu einem Haus umbauen. Sein Vater, der zeitige
Baumeister Hans Nales Knieps, soll ihm das Holz anweisen. Jakob Raaff klagt
gegen Thederich Braun. Er, Raaff, habe für diesen einige Kleider gemacht und
einige alte Kleidungsstücke von dessen Kindern repariert. Die Lohnkosten be-
trügen 4 gld 8 alb. Dieses Geld soll vom Kaufpreis des von Braun an Raaff ver-
kauften Hauses abgezogen werden. Braun gesteht seine Schuldigkeit und ist
mit der Verrechnung einverstanden. 513-514
Am Montag, dem 6. Juli, geht der Erbgeschworene und Baumeister Johannes
Aldenhoven nach Ramersbach, um alle, die ein Pferd oder Ochsen haben, zu
bitten, für die Stadt Ahrweiler Reiser an die Ahr zur Regulierung zu fahren.
Am Mittwoch, dem 7. Juli, und Donnerstag, dem 8. Juli, fahren Rat und Achter
mit der Rechnungsprüfung fort. 514-515
1733 – Freitag, den 10. Juli
Der Rat schickt Stadtschreiber Herrestorff nach Bonn zum Hofrat. Baumeister
Hans Nales Knieps hat Klage gegen den Rat eingereicht, weil dieser ihm verbo-
ten hatte, sein Baumeisterbuch an die Achter Mattheis Schefer und Johann
Rüttger zu geben. 515
Anschließend soll der Stadtschreiber Herrestorff nach Köln reisen, um mit dem
Generaleinnehmer von Geyr wegen eines Nachlasses bei der Simpelsteuer zu
verhandeln. Grund für den Nachlass sind die schweren Hagelschäden, die
Ahrweiler erlitten hat.
1733 – Sonntag, den 12. Juli
Der Krippenbaumeister Dormans wird Anfang August seine Arbeit vollenden
und mit seinen Leuten weggehen. Er wird zwar noch einmal wiederkommen,
aber er verlangt nun seinen Lohn. Der abgestandene Baumeister Johann Knieps
soll die Löhne auszahlen. Nach Aussagen des Bürgermeisters Develich kann
der Weg in Marienthal nur durch Anlage eines Wehres in Ordnung gebracht
werden. Dazu seien 4000 Faschinen nötig. Die Arbeiter, die im Tagelohn bei
der Ahrregulierung gearbeitet haben, verlangen ihren Lohn. Der zeitige Bau-
meister soll sie auszahlen. Zusammen mit Herrn Dormans werden die Schäden
am Ergen und an der Gudenauer Wiese in Bachem besichtigt. Sie müssen unbe-
dingt repariert werden.
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