Page 255 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           gemeinsam den Weg in Augenschein zu nehmen. Bürgermeister Becker, Schöf-
           fe Fechemer und Baumeister Markenheuer sen. werden beauftragt, den rück-
           ständigen  Baumeistern  und  Schatzhebern  mitzuteilen,  dass  sie  ihre  rück-
           ständigen Gelder bis spätestens Montag oder Dienstag abzuliefern hätten. Für
           Mittwoch  sei  die  Zwangseintreibung  angesetzt.  Baumeister  Heinrich  Hart-
           mann hat von Wilbert Kardt eine Zulast neuen Bleicharts gekauft. Hartmann
           gibt das zu. Nach diesem Geständnis wird der Kauferlös gepfändet, weil Wil-
           bert Kardt den Überschuss aus seiner Schatzbuchrechnung, den Schatz und die
           Simpla von diesem Jahr noch nicht bezahlt hat.

                1734 – Dienstag, den 23. Februar
           Der Rat hört im Beisein des Pastors Maurus Eigel die Hospitalsrechnungen aus
           den  Jahren  1731  und  1732  ab.  Der  Hospitalsmeister  1732  Lammerich  Hörsch
           hat 297 gld 4 alb 6 hll eingenommen und 220 gld 17 alb 8 hll ausgegeben. Der
           Hospitalsmeister erhält 24 gld Gehalt. Die Rechnung von 1731 des Hospitals-
           meisters Heinrich Wershoven weist Einnahmen in Höhe von 298 gld 22 alb 6
           hll und Ausgaben in Höhe von 231 gld 10 alb 4 hll aus. 568-569

                1734 – Donnerstag, den 25. Februar
           Johannes Schefer hat unlängst ein Haus gekauft. Er erhält Bauholz für einige
           Treff und Türen. Der Geheimrat von Lapp wünscht noch einen Pferdewagen
           mit  Eichenstahlen.  Der  Rat  genehmigt  dem  Geheimrat  die  Stahlen.  Der  nach
           Bonn deputierte Bürgermeister Lic Herrestorff soll ihm aber bedeuten, dass zur
           Zeit wegen der anstehenden Weinbergsarbeiten, die Stahlen nicht geliefert wer-
           den können. Der Hofrat von Gruben hat wegen seiner Bemühungen im Prozess
           um  den  Altar  Heilig-Kreuz  und  gegen  Martin  Floßdorf  noch  80  rtlr  zu  be-
           kommen. 569
           Der Rat beschließt, dieses Geld von den eingegangenen Überschusszahlungen
           der Schatzheber und Baumeister zu nehmen und an Grubens Vater, den Bür-
           germeister  Johann  Philipp  Gruben  zu  zahlen.  Weitere  Zahlungen  wegen  des
           Prozesses will der Rat aber nicht leisten. Von diesen genannten Geldern sollen
           auch Hofrat von Kessel, der wegen des Prozesses mit der Stadt Linz dienlich
           gewesen ist, und der städtische Advokat Pfingsten bezahlt werden. 570

                1734 – Samstag, den 6. März
           Der Linzer Bürgermeister Stamm hat eine weitere Klageschrift in Sachen quan-
           tum intra muros nicht nur an den Grafen von Hohenzollern, sondern auch an
           die anderen drei Landstände geschickt. Die Stadt Linz fordert erneut, dass die
           seit 1700 frei gestellten Städte Bonn, Andernach und Ahrweiler an dem Steuer-
           anschlag von 800 gld beteiligt werden. Der Rat will einen Rechtsgelehrten, der


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