Page 260 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 260

1725-1737


           Dann wählt der Rat 5 Förster (Bachem benennt niemanden) und 3 Feldschüt-
           zen  (Walporzheim,  Bachem  und  die  Ahrhut  benennen  niemanden).  Danach
           werden  die  neuen  Bürger  vereidigt:  Gerhard  Knieps,  Johannes  Gies,  Hans
           Georg Nagel, Niklas Knieps, Peter Reifferscheidt. Sie alle sind Bürgersöhne. Pe-
           ter  Conradt,  ein  Auswendiger,  hat  sich  in  der  Stadt  verheiratet.  Er  zahlt  sein
           Bürgergeld sofort. 586
           Johannes Paffenholtz wird zum neuen Gildenmeister gewählt und legt sogleich
           seinen Amtseid ab. Lammerich Hörsch wird im Amt des Hospitalsmeisters be-
           stätigt.

                1734 – Donnerstag, den 20. Mai
           Der regierende Bürgermeister Gruben teilt dem Rat mit, dass der Kurfürst ein
           neues  Dragonerregiment  angeworben  habe.  Die  Hälfte  des  Regiments,  etwa
           300 Mann, träfen morgen in Meckenheim ein. Dort übernachteten sie und zö-
           gen dann auf Ahrweiler. Hier sollten sie verpflegt werden, vielleicht würden
           sie auch hier übernachten. Beim letzten Quartal-Konventionstag seien hiesiger
           Stadt wegen ihrer Barauslagen für die Ahrregulierung in den Jahren 1732 und
           1733 vom Generaleinnehmer-Amt 800 rtlr cour gezahlt worden. Über den Sim-
           pelnachlass  wegen  der  erfrorenen  Weinstöcke  habe  Bürgermeister  Develich
           schon berichtet. Es sei ihm, Gruben, aber gelungen, die beiden nachgelassenen
           Simpla,  die  sich  nur  auf  die  Weingärten  bezogen,  dahingehend  abzuändern,
           dass nun auch die Anschläge für Felder, Wiesen und Gärten wegfielen. Zum
           Termin 1. Mai seien 5 Simpla fällig gewesen. Die Stadt brauche also nur drei zu
           bezahlen. 587
           Von den 800 rtlr sollen nun die 3 Simpla und die Rückstände der letzten Steu-
           erzahlungen getilgt werden. Der Syndikus Stoll hat der Stadt bei den Prozessen
           um das quantum intra muros sehr geholfen. Er soll aus dem Ahrgelt 12 Pistolen
           in Gold erhalten. Damit sind seine Anwaltsgebühren beglichen. 588
           Der Steinfelder Kellner Schenck hat ein Feld im Acker zu Weingarten gemacht.
           Dabei  hat  er  offensichtlich  Gemeindeeigentum  vereinnahmt.  Bürgermeister
           Gruben soll mit ihm sprechen und von ihm die Landtmaaß und Specification ab-
           fordern. Stadtschreiber Herrestorff wird nach Meckenheim geschickt, um sich
           beim  kommandierenden  Offizier  zu  erkundigen,  wie  das  mit  dem  Durch-
           marsch  durch  Ahrweiler  geplant  sei.  Herrestorff  soll  auch  diskret  andeuten,
           dass die Stadt sich gehörigen Orths beklagen werde. Am Sonntag soll bei geläu-
           teter Glocke bekanntgemacht werden, dass bis Laurentiustag jeder Bürger drei
           alte  oder  sechs  junge  Müschekopff  [Spatzenkopf]  abzuliefern  habe.  Für  jeden
           nicht abgelieferten alten Kopf ist 1 gld, für jeden jungen Kopf 12 alb Strafe zu
           zahlen. Walporzheim und die Oberhut sollen ihre Spatzenköpfe bei Gerichts-
           schreiber Bossart, die Adenbachhut bei Bürgermeister Gruben, die Niederhut


             260
   255   256   257   258   259   260   261   262   263   264   265