Page 263 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           der Rat dem Hutenmeister der Oberhut Thederich Schefer die noch ausstehen-
           den Zinsen des Hospitals unter der Androhung der Zwangseintreibung binnen
           8 Tagen zu bezahlen. Eingesessene aus Dernau beschweren sich, weil Ahrwei-
           ler Feldschützen und Förster ihnen im Busch Rinder weggepfändet haben. Die
           Gemeinde  Dernau  hätte  auf  20  Jahre  die  Leibzugh  [lebenslängliche  Nutznies-
           sung] von Ahrweiler erworben, ihre Rinder dort im Ahrweiler Wald weiden zu
           lassen. Die Erbgeschworenen Tilman Kriechel und Heinrich Gies erhalten den
           Auftrag zusammen mit den Förstern die Stelle zu besichtigen, an der die Rin-
           der  gepfändet  wurden.  Danach  sollen  die  Dernauer  Eingesessenen  einen  Be-
           scheid erhalten. 598

                1734 – Dienstag, den 6. Juli
           Der zeitige Bürgermeister Gruben erstattet Bericht über den letzten Landtag in
           Köln.

                1734 – Sonntag, den 18. Juli
           Bürgermeister Gruben, der am letzten Maitag gemäß seinem Rang zum Bür-
           germeister  gewählt  wurde,  ist  bislang  noch  nicht  einheimisch  gewesen.  Nach
           dem Hochamt wird er vom Rat zur Pastorei geleitet und dort dem prümischen
           Kellner Matthias Schmitz und dem Pastor Maurus Eigel im Beisein der beiden
           prümischen  Hofschöffen  Adam  Jacobs  und  Heinrich  Hartmann  präsentiert.
           Schmitz  belehnt  ihn  namens  des  Kurfürsten  von  Trier  als  Administrator  der
           kaiserlichen  freien  Reichsabtei  Prüm  mit  dem  Bürgermeisteramt  und  ver-
           spricht, ihn das ganze Jahr über als Bürgermeister zu erkennen. Im Auftrag des
           Rates reist Stadtschreiber Herrestorff nach Bonn, um bei Hofrat von Kessel die
           1200 rtlr Kapital durch einen Notar und unter Zeugen aufzukündigen. 599

                1734 – Samstag, den 24. Juli
           Das in diesem Jahr am Erchen gebaute Wehr soll weiter befestigt werden, damit
           das nächste Hochwasser keinen Schaden anrichten kann. Für nächsten Diens-
           tag  wird  eine  Schornsteinkontrolle  angesetzt.  Verschiedene  Deputierte  sollen
           in  den  einzelnen  Stadtteilen  die  Schornsteine  besichtigen.  Auf  Antrag  des
           Stadtdieners Laurens Devernich verurteilt der Rat dessen Sohn Friedrich De-
           vernich und den Schwiegersohn Peter Müller, von dem Geld, welches sie von
           Laurens  durch  den  Verkauf  des  Hauses  in  der  Wolffsgasse  von  ihrem  Vater
           bzw. Schwiegervater erhalten haben, alle Zinsen zu entrichten. Jeder hatte 50
           rtlr erhalten. 600
           Der  Baumeister  Hans  Nales  Krupp  klagt  gegen  den  Steinfeldischen  Müller
           Ferdinand Herschel. Dieser habe ihm in sein an der Steinfeldischen Mühle ge-
           legenes Feld eingegriffen. Der Rat beauftragt eine Kommission mit der Ortsbe-
           sichtigung. Nachmittags berichte diese im Rat. Der dort stehende Stein wird als

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