Page 264 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           auffrichtiger  Weegstein  erkannt.  Allerdings  habe  der  Müller  eine  Hecke  ge-
           pflanzt und diese schmälere den öffentlichen Weg. Hinter der Hecke sei eine
           alte Grundmauer, die bisher die Grenze gebildet habe. 601
           Der Müller habe auch vor einigen Jahren einen Neubau viel zu nah an einem
           Gemeindegrundstück errichtet.

                1734 – Dienstag, den 27. Juli
           Der  Rat  quittiert  dem  abgestandenen  Baumeister  Johannes  Knieps  die  restli-
           chen geschuldeten 585 gld 4 alb 11 hll. Das Geld kommt in die Schöffenkiste.
           602

                1734 – Mittwoch, den 28. Juli
           Der Rat legt zusammen mit den Achtern 3 Simpla zum Termin St. Jakobus um.
           Wegen  der  im  letzten  Jahr  verkalter  Weinstöcke  wurden  der  Stadt  2  Simpla
           nachgelassen.

                1734 – Freitag, den 30. Juli
           Der  Rat  fordert  die  Witwe  des  verstorbenen  Baumeisters  Wilhelm  Schopp
           abermals auf, die Schulden aus dessen Baumeisterei-Rechnung zu begleichen.
           Die Witwe hatte um Ausstand gebeten, dessen Zeit längst überschritten ist. 603
           Ferdinand Herschel aus Bachem erhält einen Baum  für seine  Kelterwogh. Der
           Stadtdiener wird beauftragt, den hiesigen Juden mitzuteilen, dass binnen 8 Ta-
           gen alle Geißen abgeschafft werden müssen. Jeder Jude, der nach dieser Zeit
           noch Geißen hält, zahlt pro Geiß ½ tlr Strafe. Nach dem Bericht der Kommissi-
           on, die zusammen mit dem Steinfelder Kellner Schenck den Weg an der Stein-
           feldermühle  besichtigt  hat,  wird  dem  Steinfelder  Müller  Ferdinand  Herschel
           aufgetragen, die fragliche Hecke binnen 8 Tagen zu entfernen. 604
           In der nächsten Ratssitzung soll sich der Müller auch dafür verantworten, dass
           er seinen Neubau ohne Wissen des Bürgermeisters und Rats zu nahe an das
           Gemeindegrundstück gebaut hat.

                1734 – Mittwoch, den 4. August
           Im Beisein der Achter hat der Rat alle Bürger vorgeladen, deren Schornsteine
           bei  der letzten  Inspektion  mangelhaft  waren.  Die  Eigentümer  werden  aufge-
           fordert, binnen 14 Tagen die Schornsteine reparieren zu lassen. Nach Ablauf
           der 14 Tage wird der Rat die Reparatur auf Kosten der Hausbesitzer vorneh-
           men lassen. Am selben Tag werden alle Schatzbücher der Hutenmeister lateri-
           siert. 605
           Der Walporzheimer Honne oder Schatzheber Apollinar Gies schuldet noch 50
           gld 22 alb 6 hll aus dem Jahre 1733, der Schatzheber der Oberhut Thederich
           Schefer 109 gld 13 alb, der Schatzheber der Adenbachhut Sibert Koch 13 gld 15


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