Page 262 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Es ist zu befürchten, dass die Ahr dem Land am Erchen Schaden zufügt. Eine
           Ratskommission soll den Erchen besichtigen. Gegebenenfalls müssen die Mül-
           ler  Schadenersatz  leisten.  Peter  Werres,  Eingesessener  aus  der  Herrlichkeit
           Gelsdorf,  von  Beruf  Klenner  [Verputzer]  und  Pflasterer,  möchte  die  Bürger-
           schaft  erwerben.  Er  zeigt  ein  Zeugnis  der  Schöffen  von  Gelsdorf  über  seine
           eheliche Geburt sowie einen Handels- und Wandelsbrief vor. Der Rat verein-
           bart mit ihm, dass der Meister für seine Person neben der Hausmannskost und
           einem Trank 4 Blaffert Lohn verlangen darf. Sein Knecht soll 3 Blaffert und sein
           Lehrjunge 1 ½ Kopfstück erhalten. Innerhalb von 14 Tagen muss Werres 2 Pis-
           tolen in Anzahlung auf sein Bürgergeld erlegen. Wenn er dann noch ein Zeug-
           nis seiner erlassenen Leibeigenschafft beibringt, erhält er die Bürgerschaft. Fer-
           dinand Herschell aus Bachem und der Schöffe Fechemer erhalten Bauholz für
           je einen Wagen. Peter Jacobs bittet um Holz für zwei Stiepen. Der Rat lehnt das
           ab. Der hiesige Schmied Thederich Schneider übergibt eine Rechnung über 3
           gld 16 alb. Der Kirchenmeister soll ihn mit 1 rtlr cour bezahlen. Schneider hat
           einen Klockenkleber gemacht. 595
           Der  Gudenauer  Halbwinner  Ferdinand  Stahl  erhält  4  gld  für  durchgeführte
           Fahrten.

                1734 – Sonntag, den 30. Mai
           Rat und Achter schließen mit den Schmied und Schlosser Rudolf Weißkopf aus
           Nerodt im Arenbergischen einen Vertrag über die Reparatur der Glocken. Die
           drei großen Glocken im Kirchturm können nicht ohne Gefahr geläutet werden.
           Weißkopf soll sie auf seine Gefahr hin neu aufhängen, so dass der Kirchturm
           beim Läuten keinen Schaden mehr nimmt und die  größte Glocke von einem
           Mann gemächlig geläutet werden kann. Die große Glocke soll auch einen neuen
           Klöppel erhalten. Der alte geht in den Besitz des Schmiedes über. 596
           Dieser  Klöppel  wiegt  etwa  120-130  Pfund.  Der  Schmied  soll  alle  Materialien
           stellen. Kost und Trank für sich und seinen Knecht gehen auch auf seine Rech-
           nung. Insgesamt wird ein Preis von 50 rtlr zu 78 alb vereinbart. Wenn inner-
           halb der nächsten 20 Jahre Mängel an den Glocken entstehen, muss Weißkopf
           für den Schaden aufkommen. Die Stadt verspricht, ihm je nach Erfordernis ei-
           nen Schreiner oder Zimmermann auf Kosten der Stadt an die Hand zu geben.
           Der Schmied erhält eine Kopie des Vertrags.

                1734 – Freitag, den 18. Juni
           Thederich Eller aus Bachem erhält Bauholz für 8 Treff und einen Kuhtrog. 597
           Am kommenden Montag soll die halbe Statt Reiser im Nogenthal holen, um den
           Mühlenteich am Ergen zu verstärken, damit die Ahr keinen Schaden anrichten
           kann. Auf Anstehen des zeitigen Hospitalsmeisters Lammerich Hörsch befiehlt


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