Page 266 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
Krupp soll die Lohebütte und das Schwitzkellergen abbauen. Er kann sie woan-
ders wiederaufbauen. Auch Niklas Knieps will in den Hof seines verstorbenen
Schwiegervaters Wilhelm Schopp eine Lohebütte aufstellen. Die Fundamente
hierzu hat er schon ausgehoben. Unter Strafandrohung verbietet der Rat
Knieps die Aufstellung einer Lohbütte an dergleichen Orthen. Jakob Gies, Johan-
nes Großgart, Peter Wershoven und Friedrich Devernich erhalten Bauholz für
einen Stall, Kefferen, Treffer, eine Kelterschraub und Bretter. Derselbe Friedrich
Devernich protestiert gegen das Dekret des Rates vom 24. Juli in Streitsachen
gegen seinen Vater. Am nächsten Ratstag soll Friedrich seine Gründe schrift-
lich darlegen. 611
Tonnes Simons hat 12 Klammern für den Glockenstuhl gemacht. Er erhält 4 gld
Lohn. Bürgermeister Eichals und Ratsverwandter Georg Schefer waren auf An-
weisung des Rates im Busch und berichten, dass hinter dem Herrentisch uffm
Schoß an den Kesselinger Feldern drei Bäume gefällt worden sind. Die Brüder
Eller aus Bachem zeigen einen weiteren Waldfrevel an, u.a. fanden sie einen
gefällten Säumbaum. 612
1734 – Samstag, den 14. August
Die Magd des alten Hombachs Frau und deren Tochter, beide in Dernau wohn-
haft, haben bei Marienthal Laub gemacht. Der Rat verurteilt sie zu je 2 gld Stra-
fe. Die Frau von Anton Rennenberg verbürgt sich für die Delinquentinnen. In
Anwesenheit des Pastors werden die Gildenrechnungen aus den Jahren 1731,
1732 und 1733 abgehört. Für das Jahre 1731 bleibt der Gildenmeister Mattheis
Heinen der Gilde 57 gld 10 alb 1 ½ hll schuldig. Im darauffolgenden Jahr bleibt
er 250 gld 2 alb schuldig. 613
Der Gildenmeister des Jahres 1734 Jakob Steffens hat 917 gld 6 alb 1 ½ hll ein-
genommen und 784 gld 22 alb ausgegeben. Am selben Tag werden auch die
Rechnungen des Hospitals abgehört. Im Jahr 1733 hat der Hospitalsmeister
Lammerich Hörsch 308 gld 3 alb 10 hll eingenommen und 176 gld 18 alb ausge-
geben.
1734 – Freitag, den 3. September
Der Nagelschmied Hans Adam Schefer klagt, dass die Schmiede- und Schlos-
serzunft nicht dem Befehl des Bürgermeisters gefolgt sei. Die Zunftgenossen
hätten ihm, dem Nagelschmied, auch Pfänder aus dem Haus genommen und
nicht zurückgegeben. 614
Der Rat befiehlt der Zunft, dem Nagelschmied umgehend die Pfänder zurück-
zugeben. Für kommenden Montag, 8 Uhr morgens, werden die Zunftgenossen
Everhard Gradt, Hubert Schefer, Daniel Huth und Hermann Stahl in das Haus
des regierenden Bürgermeisters Gruben geladen, um im Beisein des Lic. Her-
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