Page 271 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
über die Verteilung der Winterquartiere für die kaiserlichen und die Reichs-
truppen verhandelt werden soll. Fritz Devernich fordert von seinem Vater
Laurens die Zahlung von 171 rtlr 18 alb. Der Rat verweist den Kläger an das
Schöffengericht. 629
Vertreter der Hammerzunft legen dem Rat eine Ergänzung ihres Zunftbriefes
vor und bitten um Bestätigung. Der Rat will den Zunftbrief prüfen. Heinrich
Eupen, Knecht des Bürgermeisters Develich, sagt auf Befragen folgendes aus:
Ein Junge aus Walporzheim in einem blauen Camesohl [halblange, dicke Män-
nerjacke] habe letzten Sonntag nach dem Hochamt mit einem alten Messer den
Riegel an der teuster Trappenthür in der Kirche halb losgemacht. Der Knecht des
prümischen Kellners mit Namen Marx Faber habe dann den Riegel abgebro-
chen, in einen Sack getan und mitgenommen. Dann sei er mit einem Haufen
junger Burschen die düstere Treppe hinauf gelaufen. Der Lehrjunge von Bau-
meister Markenheuer jun. Laurens Nietges könne das bestätigen. Laurens
Nietges weiß nur, dass Tilman Kriechels Sohn dabei war. Marx Faber gesteht,
dass er den Riegel in das Haus von Adam Jacobs gebracht habe. Frech sagt er,
in der Kirche liege viel Wust [Unrat, Abfall] und er ginge lieber beij die Juden in
ihr Kirche als in die hiesige. 630
Der Schreiner Hermann Stahl übergibt eine Rechnung wegen durchgeführter
Arbeiten in der Kirche über 16 gld 22 alb. Der Baumeister soll ihm 15 gld 12 alb
auszahlen.
1734 – Montag, den 27. September
Der Schöffe Fechemer empfängt die Überschüsse aus den Schatzbüchern für
die Jahre 1733 und 1734. Es sind 406 rtlr. Dieses Geld soll für die Rückzahlung
des von Hofrat Kessel geliehenen Kapitals von 1200 harten Reichstalern ver-
wendet werden. Es folgt eine spezifizierte Aufzählung der verschiedenen emp-
fangenen Münzsorten. 631-632
Der abgestandene Baumeister Hans Nales Knieps zahlt 1524 gld 22 alb 6 hll.
Dieses Geld soll ebenso für die Rückzahlung des Kesselschen Kapitals ver-
wendet werden. Auch der abgestandene Baumeister Georg Schefer bezahlt sei-
nen Überschuss aus den empfangenen Schatzgeldern in Höhe von 500 rtlr.
Beide Baumeister erhalten eine Quittung. Der Schöffe Fechemer erlegt zum
selben Zweck die 406 rtlr gegen Quittung. 632-633
Bürgermeister Gruben nimmt das Geld bis zur Rückzahlung in Verwahr. Als
Aufwandsentschädigung für ihre Arbeit erhalten der Bürgermeister 1 gld 8 alb,
Schöffe Fechemer, Stadtschreiber Herrestorff, Ratsverwandter Bossart und
Baumeister Georg Schefer erhalten je 1 gld.
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