Page 272 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1734 – Donnerstag, den 30. September
Der Schlosser Everhard Gradt erhält 12 rtlr für seine Arbeit. Für Schreiner-
arbeiten zahlt der Rat an Niklas Rennenberg 15 rtlr. 634
Der Rat schickt den Stadtschreiber Herrestorff nach Bonn, um mit dem Hofrat
Kessel über die Rückzahlung des geliehenen Kapitals zu verhandeln. Sodann
soll der Stadtschreiber die Exzellenzen von Bornheim und von Lombeck sowie
den Geheimrat Magis aufsuchen, um zu erreichen, dass Ahrweiler vom Win-
terquartier freigehalten wird. In Ahrweiler seien für die Kavallerie in der gan-
zen Stadt keine Ställe und Scheunen vorhanden. Matthias Becker, Sohn von Ja-
kob Becker sagt aus, Marx Faber, der Knecht des prümischen Kellners, habe
den Riegel an der teuster Trappen losgebrochen. Dabei gewesen sei Engel
Heintzens Sohn, der in Walporzheim wohne. 635
Johannes Kriechel, der Sohn Tilman Kriechels, sagt aus, der mit dem blauen
Camesohl sei Hans Nales Gies, der Sohn von Anton Gies aus Walporzheim, ge-
wesen. Der Maurer Heinrich Capzola hat an der Kirche Platten gelegt und an
der Mädchenschule eine neue Mauer errichtet. Der Maurer hat 16 Tage auf sei-
ne Kost und Trank gearbeitet. Der Baumeister soll ihm pro Arbeitstag 1 gld
zahlen. Das Geld wird solange nicht ausgezahlt, bis der Maurer seine Rück-
stände beim Schöffen Fechemer bezahlt hat. Der Rat nimmt Peter Conraths als
vereidigten Roderen [vereidigter Vermesser für Gefäße, Weinfässer] an. Ihm soll
am nächsten Ratstag sein Gehalt vorgelesen werden. Dann soll er den Amtseid
ablegen. Für jede Zulast in der Stadt zu vermessen, soll er 2 alb 8 hll, für jedes
Stückfass 4 alb haben. Für das Vermessen von einer Zulast in Bachem oder
Walporzheim soll Conraths 5 Fettmentger haben. 636
Jakob Gies und Johannes Gies haben für die Mauer an der Mädchenschule und
für das Platten vor der Kirche 15 Wagen Steine gebrochen. Sie sollten für jeden
Wagen 5 Fettmentger erhalten. Für das Brechen der Platten sollten sie pro Wa-
gen 1 gld erhalten. Sie haben 10 Wagen Platten geliefert. Der Baumeister soll
ihnen 11 gld 21 alb geben. Von diesem Geld soll der Baumeister die fällige
Simpelzahlung der beiden einbehalten.
Nachmittags findet in Anwesenheit der Hutenmeister und Honnen die Wein-
bergsbesichtigung statt. Der Lesebeginn der zehntfreien Trauben wird auf
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den 9. Oktober und der allgemeine Lesebeginn auf den 11. Oktober festgelegt.
1734 – Samstag, den 2. Oktober
Der Rat verfertigt zusammen mit den Achtern die Kötterzettel.
96 An dieser Stelle bricht die Protokollführung durch Wilhelm Eberhard Herrestorff ab. Das Proto-
koll wird von fremder Hand fortgeführt, obwohl Herrestorff noch „dienstfähig“ ist.
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