Page 294 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           der Übernahme der 15 gld für das quantum intra muros der Stadt Linz stünde.
           Nach  längere  Beratung  bleibt  der  Rat  bei  seinem  Angebot  einschließlich  der
           bekannten Einschränkungen. Die kürzlich ausgeschriebenen 20 Simpla sollen
           allerdings  noch  nicht  unter  die  Vereinbarung  fallen.  Die  Zahlung  der  15  gld
           soll mithin erst bei den neuen Simpelauschreibungen wirksam werden. 713
           Der Vergleich wird von Bürgermeister Gruben, Stadtschreiber Herrestorff na-
           mens  des  Rates  unterschrieben  und  gesiegelt,  für  die  Achter  unterschreiben
           Rüttger und Geller. Der Linzer Deputierte Weller nimmt die Urkunde mit. Bür-
           germeister Raaff aus Bonn kauft den diesjährigen Gildenbleichart für 13 rtlr ad
           80 alb pro Ohm. Die Fässer müssen zurückgegeben werden.

                1735 – Freitag, den 11. November
           Der städtische Syndikus und Hofrat Dierath lässt durch einen Eilbrief mittei-
           len, dass der Marsch (der Armee) von der Mosel her wohl durch Ahrweiler ge-
           hen  werde.  Wahrscheinlich  würde  hier  auch  ein  Winterquartier  eingerichtet.
           Zur  Abwendung  oder  Erleichterung  dessen  solle  Bürgermeister  Gruben  sich
           unbedingt morgen in Bonn einfinden. In Anbetracht der Unpässlichkeit Gru-
           bens schickt der Rat Bürgermeister und Stadtschreiber Herrestorff nach Bonn.
           Er hat den Auftrag, die drohenden Durchmärsche und Einquartierungen dienli-
           cher  Orths  mit  einer  Zulast  Bleicharts  abzuwenden.  Neben  der  üblichen  Auf-
           wandsentschädigung  zahlt  die  Stadt  täglich  1  tlr  für  die  Pferdeheur  [Pferde-
           miete]. Herrestorff bleibt mit Pferd und Bote 3 Tage aus. 714

                1735 – Montag, den 14. November
           Stadtschreiber Herrestorff berichtet, er sei in Bonn bei den Landständen gewe-
           sen und auf Fürsprache guter Patrone sei man übereingekommen, eine Kompa-
           nie nebst einem General der Infanterie aus dem hiesigen Erzstift und 12 Eskad-
           ron und 6 Bataillone dänischer Truppen zum Winterquartier hierher zu verle-
           gen. Weil nun diese Truppen am 16. November in Adenau eintreffen und weil
           dort von der Generalität und vom Freiherrn von Bornheim als Landkommissar
           der weitere Marschweg und die Einweisung in die Winterquartiere beschlos-
           sen werden soll, schickt der Rat Stadtschreiber Herrestorff und Schöffe Feche-
           mer dorthin mit dem Auftrag, den Herren die Unmöglichkeit eines Durchmar-
           sches durch Ahrweiler klarzumachen. Die Deputierten erhalten jeder pro Tag 1
           rtlr und für die Pferde 1 tlr. Sie bleiben 3 Tage aus und haben den Boten Simon
           Fell mit dabei.

           Am Samstag, dem 19. November, rückten zwei Kompanien dänischer Kavalle-
           rie  unter  dem  Obersten  Graf  von  Isenburg  und  die  andere  unter  dem  Kom-
           mando des Majors von Rowelle hier ein. 715


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