Page 299 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Der Sohn von Gerhard Göddertz hat Heister gefegt und seine Tochter im Acker
           gekrautet.  Der  Vater  soll dafür  einen  Tag  unentgeltlich  an  der  Ahr  arbeiten.
           Laurens Ahrweilers Magd hat Holz aus der Adenbach geholt. Sie soll einen un-
           entgeltlichen Gang für die Stadt machen.

                1736 – Freitag, den 3. Februar
           Körffers Söhne aus Bachem haben neue Rahmen in ihren Weingarten gebracht.
           Da sie fast keinen Rahmbusch besitzen, soll nachgeforscht werden, wo die Rah-
           men herkommen. 727
           Die  Schatzbücher  aus  dem  Jahre  1734  werden  überprüft.  Da  durch  das  Rah-
           menmachen  großer  Schaden  entstanden  ist,  werden  die  Ratsmitglieder  zur
           Überprüfung der Weingärten ausgeschickt. Immer zwei genannte Ratsmitglie-
           der überprüfen bestimmte Weinbergslagen. Der Rat überprüft die Kirchenbü-
           cher  des  verstorbenen  Kirchenmeisters  Peter  Kriechel,  der  Kirchenmeister
           Heinrich Hartmann, Johann Riskirchen und Peter Markenheuer jun. 728
           Hans Nales Fabritius hat  auf  Roderschen einen  Heister abgehauen.  Die Witwe
           von  Stefan  Knieps  muss  innerhalb  von  14  Tagen  ihr  Kapital  von  40  rtlr  ein-
           schließlich der aufgelaufenen Zinsen zurückzahlen. Wegen des Zinsrückstan-
           des konnten die  Jahrgedächtnisse nicht  gehalten werden. Christian Pollig er-
           hält das notwendige Bauholz für Scheune und Stall. Severin Müller hat ein Reh
           geschossen. Dieses Reh verehrt die Stadt einem sicheren Stadtpatron. Müller er-
           hält von der Stadt 2 rtlr und 1 v Wein für das Reh und für den Gang nach Bonn
           ½ tlr. Stadtschreiber Herrestorff trägt ein Schreiben des Vogtes von Krümmel
           wegen der Ledereimer vor. Der Rat beschließt 25 Ledereimer zu bestellen.

                1736 – Freitag, den 10. Februar
           Die beiden Ratsverwandten Schefer und Bossart berichten über die verzeichne-
           ten Weine. Sie erhalten den Auftrag, auch die  mitler weil eingeführten Weine
           aufzuschreiben. 729
           Hilger Steffens hat 4 bis 5 Wagen Rahmen im Stadtwald gehauen, sie gespitzt
           und  in  seinen  Weingarten  im  Auel  gebracht.  Der  Rat  beschließt,  Steffens  die
           Rahmen fortzuholen und unter das Gewandhaus bringen zu lassen. Eine wei-
           tere Strafe soll folgen. Matthias Heinen hat im Stiefelstälchen Rahmen gemacht
           und sie in seinen Weingarten auf Schneltzart gebracht. Vorgeladen werden sol-
           len Johannes Löhr, Hermann Bürvenich und Peter Mies, die ebenfalls im Stadt-
           wald  Rahmen  gehauen  haben.  Weil  durch  das  Fußbürden  der  Mägde  in  den
           Rodderen großer Schaden entsteht, wird das Fußbürden bei Strafe von 1 gld ver-
           boten.  Die  Wächter  an  den  Stadttoren  sollen  die  Fußbürden  wegnehmen  und
           zum Bürgerhaus bringen. Von der fälligen Strafe sollen die Wächter die Halb-
           scheid haben. Nur Schanzen heimzutragen, ist noch erlaubt. Die Erbgeschwore-


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