Page 309 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1736 – Freitag, den 22. Juni
           Bislang hat die Stadt von den Ramersbachern wegen der gefällten Bäume noch
           keine  Satisfaktion  erhalten.  Der  Rat  will  die  Täter  durch  den  Regierungsrat
           Rheinbach  vor  den  Magistrat  zitieren  lassen.  Als  Termin  ist  der  kommende
           Mittwoch, morgens 8 Uhr, vorgesehen. 759
           Bürgermeister  Becker  berichtet  über  den  vergangenen  Landtag  und  übergibt
           dazu ein Protokoll. Die Ochsen von Johann König und Michel Schültzgen ha-
           ben im Busch geweidet. Sie haben auch in der Frucht und in den Weingärten
           Schaden  angerichtet.  Die  Eigentümer  werden  zu  4  tlr  Strafe  verurteilt.  Dazu
           kommen die Kosten in Höhe von 3 gld 6 alb. Die Förster und Feldschützen er-
           halten davon 1 gld. Peter Maus, in Schuld gebürtig, hat die Tochter von Tonnes
           Simons geheiratet. Maus  begehrt die  Bürgerschaft. In Abschlag auf sein Bür-
           gergeld zahlt er 7 rtlr. Den Rest muss er bis Martini zahlen.

                1736 – Mittwoch, den 27. Juni
           Der  Rat  tagt  zusammen  mit  den  Achtern.  Friedrich  Devernich  erhält  4  bis  5
           Bäume zum Bau eines Stalles. Rat und Achter beschließen, auf dem Kirchhof
           ein Beinhaus in Stein errichten zu lassen. Die Steine sollen in Lohnarbeit gefah-
           ren werden. Im Prozess gegen die Ramersbacher werden Geldstrafen verhängt.
           Martin Siepen und Heinrich Hervos müssen 2 rtlr zahlen. 760
           Weitere Strafen: Mattheis Müller 3 rtlr, Thevis Casper 3 rtlr 26 alb, Peter Scholl
           4 rtlr, Christoffel Müller 1 rtlr, Johann Stings ½ rtlr (weil er geholfen hat, Bäu-
           me  zu  beschlagen).  Michel  Schumacher  ist  trotz  Ladung  durch  den  Regie-
           rungsrat Rheinbach ausgeblieben. Der Rat verurteilt ihn zu 7 rtlr Strafe. Peter
           Monjoie erhält für die Ladungen ½ rtlr. Weil vom Prälaten zu Steinfeld bislang
           über den getroffenen Vergleich keine Antwort gekommen ist, wird dem Stein-
           felder Kellner Schenck ausgerichtet, die Stadt wolle gegebenenfalls den Prozess
           in Wetzlar weiterführen.

                1736 – Samstag, den 30. Juni
           Die Händler werden aufgefordert, alle in die Stadt gebrachten Waren bei den
           Akzisepächtern anzumelden, damit die Akzisen entrichtet werden können. 761
           Johannes  Müller  aus  Ramersbach  erhält  wegen  seines  abgebrannten  Hauses
           von der Stadt zwei Bäume als Bauholz. Arnold Barbier ist dem abgestandenen
           Hospitalsmeister  Lammerich  Hörsch  noch  19  gld  schuldig,  und  Chrysant
           Münster hat  seit zwei Jahren die Zinsen nicht  mehr  bezahlt. Der Rat erlaubt
           Hörsch, mit der Pfändung zu beginnen. Baumeister Rüttger hat das Haus von
           Laurens Heintzen neben dem Hospital für neun Viertel Taler [225 tlr ?] und 1
           Pistole nebst 2 Viertel Weinkauf erworben.



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