Page 311 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
holz für einen Wagen. Der Rat verurteilt Meister Everhard Fleusgen bei Strafe
von 3 rtlr, dem ältesten Sohn des Rentmeisters Dahm das gelieferte Garn bis
zum Michelstag zu Tuch zu weben. Der Ramersbacher Pastor bittet um weite-
res Bauholz für sein abgebranntes Pfarrhaus samt Stall und Scheune. 766
Der Rat bewilligt dem Pfarrer drei Bäume. Auch der Baumeister Tilman Krie-
chel erhält Bauholz für ein neues Haus. Im weiteren gestattet der Rat dem Bür-
germeister Becker drei Bäume für Treff. Bürgermeister Gruben ist wegen der
am Reichskammergericht zu Wetzlar anhängigen Streitsache mit dem Prälat
von Steinfeld übereingekommen, dass beide Seiten eine summarische Deducti-
onsschrift [Beweisschrift] anfertigen und diese zwei Rechtsgelehrten übergeben.
Der Rat ist zwar damit einverstanden, will aber den Fortgang der Entwicklung
sorgfältig beobachten. Am 13. August sollen die Schatzbücher für 8 Tage ge-
öffnet werden. Dann bestimmt der Rat die 12 Nachschützen. 767
Am selben Tag schließt der Rat mit dem Maurermeister Johann Adam Stau-
dinger einen Vertrag über die Errichtung eines Beinhauses. Der Meister errich-
tet das Mauerwerk auf seine Kost und Trank. Für die Rute zahlt ihm der Rat 16
gld. Wegen der beiderseitigen Ecktürmchen wird ihm ein Fuß vergütet. Der
Wasenmeister Peter Nagel erhält die Zusagen wegen des erbetenen Baugrund-
stücks zu den schon genannten Bedingungen.
1736 – Montag, den 6. August
Im Beisein der Achter vereinbart der Rat mit dem Maurermeister Peter Mies,
das von Laurens Heintzen gekaufte Haus aufzumauern. Das Haus soll als
Wohnung für den Organisten dienen. Der Meister arbeitet auf seine Kost und
Trank und auf seine Opperung. Für die Rute Mauerwerk zahlt die Stadt 16 gld.
Bezüglich des Rechtsstreites mit dem Kloster Steinfeld nehmen Rat und Achter
die Vorschläge des Prälaten zur Kenntnis. Der Rat soll die Sache mit allem Ernst
fortsetzen. 768
1736 – Freitag, den 17. August
Baumeister Johannes Alden liefert die am Laurentius-Markttag eingegangenen
Schmiede- und Steinkohlenakzise in Höhe von 3 gld 8 alb ab. Die Schatzbücher
aus den Jahren 1733 und 1734 werden überprüft. Das Geld aus dem Über-
schuss wird zwar in die Schöffenkiste gelegt, es soll aber für das Organisten-
haus verwendet werden. Engel Knieps erhält einige Baumstümpfe für Treff. 769
Hubert Schiefer, Hermann Stahl und Johann Küpper klagen namens ihrer
Zunft gegen Franz Feldmüller. Dieser weigere sich, seine Meisterprüfung ab-
zulegen und habe dennoch bei verschiedenen Leuten gearbeitet. Der Rat verur-
teilt Feldmüller, innerhalb eines Jahres die Meisterprüfung abzulegen und in
dieser Zeit für keinen Eingesessenen zu arbeiten. Im Übertretungsfall wird er
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