Page 313 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           einen Kittel auf Kosten der Gilde. Notar Dünwald reicht seine Gegenklage ge-
           gen Peter Franck ein. Darüber soll am nächsten Ratstag verhandelt werden. 773
           Werner Conradts erhält einen Baum für zwei Gebietstücker und einen Kuhtrog.
           Stadtschreiber Herrestorff übergibt eine Aufstellung über den von den Erben
           Schleich zu wenig gezahlten Schatz. Quirin Müller aus Ramersbach erhält ei-
           nen Baum zur Aufbauung seines verbrannten Hauses. Bürgermeister Lic Her-
           restorff beschwert sich, dass an seinem hinter Weiler am Weg liegenden Wein-
           garten großer Schaden getan worden sei. Er erhält einige Heister für Pfosten zur
           Einzäunung. Die Erbgenahmen von Wentz reichen einen Zettel mit einer Be-
           schwerde gegen Bürgermeister und Rat ein. Gegen die sehr unanständigen und
           anzöpflichen Ausdrücke behält der Rat sich Rechtsmittel vor. 774
           In  der  Hauptsache  weist  der  Rat  den  Anspruch  der  Erbgenahmen  auf  einen
           Busch zurück. Es sei kein alter Titel für den Besitz derer von Wentz nachzu-
           weisen. Erst kürzlich sei der Wentzsche  Halbwinner  Christian Pollig bestraft
           worden,  weil  er  in  diesem  Busch  gearbeitet  hat.  Nach  Aussagen  der  Erbge-
           schworenen  hat  das  Waldstück  immer  der  Gemeinde  gehört.  Die  Erbgenah-
           men  werden  für  den  3.  Oktober  zu  einer  Ortsbesichtigung  mit  den  Erbge-
           schworenen eingeladen. 775

           Das Urteil wurde  am 25. September durch Bürgermeister und Stadtschreiber
           Herrestorff der Witwe Wentz zugestellt. Als Zeuge war der Notar Peter Josef
           Develich anwesend. Peter Handen aus Ramersbach erhält zwei Bäume für die
           Wiedererrichtung seines abgebrannten Hauses.

                1736 – Samstag, den 15. September
           Der Förster der Oberhut Otto Kemmerling gibt an, dass die Jungen von Georg
           Armbrustmacher auf Godeneltern Laub gemacht und mit einem Schurriskarrgen
           heimgefahren  haben.  Dem  Weihbischof  von  Sierstorff  ist  Wein  präsentiert
           worden. Er hat aber wegen der erlittenen Verkaltung nicht reagiert. 776
           Wenn andere Orte auf dem am 17. September stattfindenden Quartal-Konven-
           tionstag Beschwerden deswegen übergeben, solle Eichas ein Gleiches tun. Die
           Walporzheimer haben ihre Weingärten mit Rahmen zugemacht. Bürgermeister
           Lic  Herrestorff  und  Gerichtsschreiber  Bossart  werden  dorthin  geschickt.  Sie
           sollen gegebenenfalls die Rahmen wegnehmen und die Übeltäter bestrafen las-
           sen. Ab kommendem Donnerstag ist den Frauen, Mägden und Kindern das Be-
           treten der Weingärten untersagt. Bis dahin kann das Kraut daraus geholt wer-
           den. Am kommenden Freitag soll der vorjährige Wein aus dem Graben pro-
           biert werden, um ihn zu verkaufen.




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