Page 315 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1736 – Dienstag, den 2. Oktober
Der Rat setzt diese Arbeit fort. Nachmittags besichtigt er zusammen mit den
Hutenmeistern den Stand der Trauben. Wenn keine Kälte einfällt, soll am 17.
Oktober mit der gemeinen Lese begonnen werden. Dem Marktmüller Her-
mann Becker wird zur Verhütung eines Unglücks befohlen, innerhalb von 8
Tagen sein colerisches Pferd abzuschaffen. Geschieht das nicht, hat der Wasen-
meister die Erlaubnis, das Pferd zu töten. Bürgermeister Eichas, Stadtschreiber
Herrestorff und die beiden Ratsverwandten Löhr und Bossart sollen sich über
den Vorrat an Eicheln im Wald informieren. 780
1736 – Freitag, den 5. Oktober
Zusammen mit den Achtern legt der Rat insgesamt 7 Simpla um.
Am Sonntag, dem 6. Oktober, verfertigten Rat und Achter die Schatzbücher.
1736 – Mittwoch, den 10. Oktober
Der Rat gestattet dem Marktmüller einen 14tägigen Aufschub für die Abschaf-
fung seines Pferdes, damit der Müller das Pferd verkaufen kann. Die Jesuiten
von Düren klagen, dass sie das von Jakob Pollig und Laurens Becker bearbeite-
te Feld auf den Steinen noch nicht zurückbekommen haben. 781
Sie bitten nicht nur um Rückgabe des Feldes, sondern auch um Erstattung des
bezahlten Schatzes. Der Rat verurteilt die Beklagten, das Feld umgehend zu
räumen und bezahlte Simpla und Schatz zu erstatten. Als einstweilige Woh-
nung für den Organisten mietet der Rat von hiesigem Glöckner das in der Nie-
derhut gelegene Haus für jährlich 9 rtlr. Der Bonner Offizial Löltgen befiehlt
dem Rat als Provisor der Kirchen- und Armenrenten, die Rechnungsbücher der
letzten 12 Jahre an ihn einzuschicken. Der Rat vereinbart mit dem Zimmer-
mann Johann Huth, dass dieser auf seine Kost und Trank das Organistenhaus
für 22 ½ rtlr aufschlagen soll. Die Hilfskräfte, sechs bis sieben Leute, stellt die
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Aus der Schöffenkiste werden 229 gld 10 alb 8 hll entnommen und dem Bau-
meister Emmerich Kleefuß für die Bezahlung der Arbeiten und der Materialien
am Organistenhaus ausgehändigt. Georg Armbrustmacher hat in seinem Hof
am Pütz viel Laub, Reisig und trockene Rahmen liegen. Da die Brandgefahr
groß ist, befiehlt der Rat nach Ortsbesichtigung, alles brennbare Material bin-
nen 14 Tagen wegzuschaffen. Andernfalls lässt der Rat das Material auf Arm-
brustmachers Kosten entsorgen.
1736 – Sonntag, den 21. Oktober
Der Rat legt den Termin für den Lesebeginn der weißen Trauben auf Mitt-
woch, den 24. Oktober, fest. Es muss geprüft werden, wieso Laurens Heß ein
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