Page 316 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Viertel Wein aus einem Kirchenweingarten geben soll, wo dieser liegt und wa-
           rum die Jesuiten von Düren davon die Hälfte bekommen sollen.
           Am Sonntag, dem 28. Oktober, legte der Rat die Weinpacht auf den sechsten
           Teil fest.

                1736 – Mittwoch, den 7. November  783
           In  Anwesenheit  der  Ratsverwandten  Löhr,  Markenheuer  und  Bossart  sowie
           der Achter Riskirchen und Geller referiert Bürgermeister Eichas, dass Capitain
           Creyer ihm die Haltung guter Disziplin zugesagt habe. Dafür erwarte der Ca-
           pitain aber auch, dass sich die Stadt erkenntlich zeige. Nach Rücksprache mit
           Bürgermeister Gruben meint der Rat, man könne dem Capitain höchsten 2 – 3
           rtlr monatlich versprechen. Dafür erwartet der Rat eine gute Manneszucht und
           ein ordentliches Pfortenschließen. Der Turm am Drimborner Hof [Metternicher
           oder Sinziger Turm] soll zur Züchtigung der insolenten [ungebührlichen] Solda-
           ten hergerichtet werden.

                1736 – Freitag, den 9. November
           Fritz Devernich klagt, dass Hans Heinrich Schneider unangesehen des Arrestes
           und  Hinschickung  des  Kirchenknechtes  die  Trauben  am  Gießchen  weggenom-
           men und nicht geteilt hat. Der Rat verfügt für nächsten Mittwoch die Erbge-
           schworenen zu diesem Weingarten. Sie sollen die Grundstücke neu absteinen.
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           Der Beklagte soll dem Kläger die Kosten ersetzen. Der Capitain Creyer ist mit 2
           ½ rtlr monatlich zufrieden. Zusätzlich verlangt er aber wöchentlich 1 lb Ker-
           zen, einen Wagen Holz und 7 bis 8 Burden Rahm. Die Stadt Linz verlangt, den
           Generaleinnehmer  von  Geyr  über  die  für  jedwede  Simpel  von  Ahrweiler  zu
           zahlenden  15  gld  zu  informieren.  Der  Rat  beauftragt  den  Bürgermeister,  die
           Information  anlässlich  des  nächsten  Quartal-Konventionstags  nachzuholen.
           Der  Schreiner  Mattheis  Schefer,  Hubert  Schiefer  und  Johann  Küpper  klagen,
           der Glaser Carl arbeite ohne Scheu in der Stadt. Die Zunft bittet den Rat, ihm
           das Gezeugs [Arbeitsgeräte] wegnehmen zu dürfen. Weil Carl nicht im Rat er-
           scheint, entspricht der Rat der Bitte der Zunft. Die Patres des Calvarienbergs
           erhalten Brennholz. In letzter Zeit wird viel auswendiger Wein in die Stadt ein-
           geführt. Dafür wird, wie von alters her, kein Lagergeld entrichtet. 785
           Deshalb beschließt der Rat, dass künftig von jedem Ohm 10 alb und von jeder
           Zulast 1 rtlr zu zahlen sind. Die Schröter werden bei Strafe von 1 rtlr aufgefor-
           dert, jeden frembden Wein zu melden. Die Branntweinbrenner müssen in Zu-
           kunft nicht nur die Akzise zahlen, sondern 2 rtlr zusätzlich wegen des hohen
           Holzverbrauchs.



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