Page 408 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
der Keudelei und Krämereiakzise, für die die Kommissare Lic Herrestorff und
Anton Rennenberg zuständig gewesen sind, und mit der Schmiede- und Stein-
kohlenakzise, für die Alden zuständig gewesen ist. 292
Es folgte eine Aufstellung der Akzisenpflichtigen. Nach Diskussion entscheidet
der Rat, dass die Abgaben für Rauchfleisch (gerauchert Fleisch) und Speck künf-
tig in die Krämereiakzise zu zahlen sind. Letztlich beschließt der Rat, dass
Stadtschreiber Sartorius die aus dem Jahre 1738 schuldige Wolltuchakzise nur
in Höhe von 10 gld abführen muss. Wegen des Einsturzes der Ahrbrücke
konnten die Wolltuchhändler größtenteils nicht auf den Markt kommen.
1740 – Samstag, den 17. Dezember
Die Kommissare für die Vikarie BMV Bürgermeister Becker und Schefer tragen
vor, dass die Vikarie ein Kapital von 600 tlr an die Niederhut ausgeliehen habe.
Dieses Kapital stünde aber nur mit 94 gld 12 alb zu Buche. Eigentlich muss der
Zinsertrag 97 gld 12 alb betragen. Der Stadtschreiber soll das ändern. 293
Die Kommissare listen die nach Bachem verliehenen Kapitalien der Vikarie
auf. Der Vikar der Vikarie BMV bittet den Rat, dass die verlustige Capitalien der
Vikarie wieder herzustellet werden mögen.
Die Förster und Feldschützen rügen. Die nicht erschienenen Feldschützen zah-
len jeder 1 tlr Strafe. 294
Am Montag, dem 19. Dezember, sollen alle Bürger Eichen pflanzen. Die Ober-
hut und Walporzheim gehen dazu unter Leitung von Hans Nales Knieps, Til-
man Kriechel und Herrn Paffrath zum Herrentisch. Die Adenbachhut geht in
den Sinder. Dazu sind deputiert Bürgermeister Eichas, Johannes Alden und
Adam Jacobs. Die Ahrhut pflanzt zusammen mit den Bachemern die Eichen an
Hertzenbeul und am Landgraben. Die Deputierten sind Schöffe Schefer und Jo-
hannes Kleefuß. Die Niederhut geht in die Birckart mit den Herren Kleefuß und
Geller. Wer fehlt, zahlt 1 tlr Strafe. Diejenigen, die junge Nussbäume haben,
sollen diese ihren Hutenmeistern zum Kauf anbieten. Die Esel von Ferdinand
Herschell haben in Jakob Frotzheims Garten den Römbschkohl und in Johannes
Derbovens Garten den Spinat abgefressen und völlig niedergetreten.
1740 – Freitag, den 29. Dezember
Damit die Wachen besser versehen werden, setzt der Rat zwei Wachtmeister
an. 295
Diese Wachtmeister sollen von den gemeinen Diensten freigestellt werden und
keinen Promptus zahlen müssen. Jährlich erhält jeder 5 rtlr Gehalt. Als Gegen-
leistung müssen die Wachtmeister abwechselnd nach Trommelschlag bei der
Wache erscheinen, die Bürger kommandieren, nachts zweimal zu wechselnden
Zeiten die Wachen kontrollieren und die fehlenden Bürger dem Bürgermeister
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