Page 493 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           ter Zuziehung des Stadtschreibers ein Reglement über die Einziehung erstel-
           len.  Der  Schäfer  von  Lantershofen  beschwert  sich  über  die  Geldstrafe  von  2
           rtlr. Die zwei Jungen des Johannes Becker vom Wall und des Anton Koch, die
           die Schafe beaufsichtigt haben, sollen verhört werden. Auf Anraten des Hof-
           rats Gruben legt die Ratskommission die acht Simpla wegen der französischen
           Lieferungen auch auf die geistlichen und adeligen Güter um. 110

                1744 – Donnerstag, den 10. Dezember
           Bei der heutigen Sitzung beklagt sich Johann Knieps, Sohn des Anton, über den
           zu  hohen  Anschlag  beim  Kriegersgelt.  Er  habe  bei  der  letzten  Einquartierung
           eine Wache in seinem Haus gehabt und dadurch merklichen Schaden erlitten.
           Der Rat ermäßigt Knieps daher das Kriegersgelt auf 1 tlr. Verschiedene Schatz-
           heber  sind  vorgeladen  und  erstatten  ihren  Rückstand.  Teilweise  liegt  ihre
           Amtszeit über 12 Jahre zurück.  111-113
           Nachmittags tritt der Rat mit sämtlichen Hutenmeistern zusammen. Sie bera-
           ten  über  den  sogenannten  Herrenweinkauff.  Der  Rotwein  soll  pro  Ohm  15  tlr
           und der Weißwein soll 6 tlr ohne  Fass kosten. Der Preis für ein Malter Korn
           wird auf 7 gld 6 alb festgelegt. Der Hospitalsmeister Emmerich Kleefuß  will
           sein Amt abgeben, weil er durch dieses Amt Schaden erleidet. Der Rat spricht
           ihm so lange zu, bis er einverstanden ist, das Amt noch ein weiteres Jahr aus-
           zuüben. Die erlittenen Schäden, besonders bei der Frucht, soll er in seine Rech-
           nung einbringen. Danach führt Kleefuß seinen Rückstand aus seiner Rechnung
           in Höhe von 3 gld 21 alb an die Stadt ab. Bürgermeister Fechemer nimmt das
           Geld um die Schuldigkeit bei Hofrat Gruben abzutragen. 114

                1744 – Samstag, den 19. Dezember
           Hubert Wolff erscheint vor dem Rat. Er weigert sich, die ihm angesetzten Fou-
           rage  Simplen  abzuführen,  weil  der  Rat  ihn  nicht  zum  verzehrten  Dahlers  Wein
           eingeladen habe. Wegen dieser ungeziemenden Worte soll er 1 rtlr Strafe zah-
           len. Wolff weigert sich. Eher ließe er sich seine Kühe pfänden, bevor der die
           Strafe zahle. Dann verlässt er die Ratsstube und schlägt die Türe so fest hinter
           sich zu, dass das ganze Rathaus erschüttert wird. Meister Cassian Natterer klagt
           gegen  Steffen  Schumacher.  Dieser  habe  eine  Rechnung  Natterers  über  9  rtlr
           nicht bezahlt. Schumacher gibt das zu. Natterer müsse zuvor die noch im Leim
           [Lehm] stehende Mauer mit Kalk bewerfen. 115
           Natterer ergänzt noch, Schumacher habe ihm bei Fertigstellung zusätzlich 1 ½
           tlr versprochen. Der Rat verurteilt Schumacher, dem Natterer binnen 8 Tagen
           die Schulden zu bezahlen. Der Rat erlässt Peter Jacobs die Kriegersgelder in Hö-
           he  von 3 gld 2 alb 8 hll, weil Jacobs bei der letzten Einquartierung mit dem
           Feldwebel Chevalier so große Lasten gehabt hat. Tonnes Kochs und Johannes
           Beckers Söhne gestehen, die Lantershofener Schafe ohne den Schäfer auf den
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