Page 491 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           und verschiedener Baumeister morgen über 8 Tagen nach der Vesper zu ver-
           steigern. Peter Giffels zahlt seine zwei rückständigen Reichstaler Bürgergeld.
           Insgesamt sind ihm 5 rtlr Bürgergeld nachgelassen worden. 102
           Die Witwe Caspar Kriechels erhält die Erlaubnis, am Obertor über dem Müh-
           lenteich  ein  Haus  zu  bauen.  Sie  zahlt  dafür  eine  jährliche  Anerkennungsge-
           bühr. Das Bauholz erhält sie vom Rat. Wenn sie aber ohne rechtmäßige Erben
           sterben  sollte,  fällt  das  Haus  an  die  Stadt.  Der  Rat  verkauft  Bürgermeister
           Fechemer, Kirchenmeister, den Kirchenwein für 12 rtlr pro Ohm. Von diesem
           Preis wird 1 rtlr für das Fass abgezogen. 103
           Laurens  Heintzen  sen.  möchte  ebenfalls  am  Wall  gegenüber  der  Wolffsgasse
           ein Haus bauen und bittet um Bauholz. Der Rat genehmigt ihm den Bau. Nach
           seinem Tod aber soll das Haus an die Stadt fallen. Seiner Frau wird dann ein
           Wohnrecht eingeräumt.

                1744 – Samstag, den 28. November
           Es soll ein Verzeichnis über die Rückstände der verschiedenen Schatzheber an-
           gefertigt werden. 104
           Meister Wirich Armbrustmacher darf mit Einwilligung des Rates den Bauplatz
           neben dem Backhaus der Niederhut bebauen. Er muss aber zwischen seinem
           Bau  und  dem  Backhaus  so  viel  Platz  lassen,  dass  die  am  Backes  hängenden
           Brandleitern und Höög auf- und abgehängt werden können. Armbrustmacher
           zahlt der Stadt jährlich einen noch festzulegenden Zins. Wenn er ohne direkte
           Nachkommen stirbt, fällt das Haus an die Stadt. Die Witwe von Johann God-
           dertz wird zur Gerichtssitzung am Nachmittag geladen. Dort soll im Schöffen-
           buch nachgesehen werden, was sie der Gilde schuldig ist. In jedem Fall muss
           sie  den dritten Traubenteil aus ihrem  weißen Weingarten der Gilde abliefern.
           Jakob Simons erhält einen Baum für einen Kuhtrog. 105
           Bei dieser Gelegenheit beklagt sich Simons, dass er im vergangenen Jahr, als er
           als Knecht und seine Frau als Magd bei seinem Vater gearbeitet hätten, in den
           Simpla und im Schatz als Kötter veranschlagt worden sei. Daraufhin erlässt ihm
           der Rat für das vergangene Jahr die Hälfte des Promptus. Künftig soll er, weil
           er in der Stadt wohnt, per totum angeschlagen werden. Die Witwe Caspar Krie-
           chel kann nach Aussagen des Maurers am Obertor ohne Einbeziehung der dor-
           tigen Wachstube kein starkes Gewölbe über den Mühlenteich bauen. Der Rat
           erteilt ihr die Genehmigung, die Wachstube abzureißen und den Platz in ihren
           Hausbau zu integrieren. Sie muss aber in ihrem Haus eine Wachstube, die für
           die hiesige Garnison nötig ist, vorsehen. 106
           Der zeitige Offermann Andreas Becker zeigt an, dass der Klöppel in der großen
           Glocke  ersetzt  werden  muss.  Schöffe  Wolff  erhält  den  Auftrag,  einen  neuen
           Klöppel zu bestellen. Der beauftragte Meister soll dann auch den Klöppel der
           mittleren Glocke überprüfen und gegebenfalls ersetzen.
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