Page 499 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           die Rückstände seiner Hospitalsrechnungen zu begleichen. Sonst droht ihm die
           Zwangsvollstreckung. 140

                1745 – Samstag, den 30. Januar
           Meister Johann Huth hat 1743 an der Ahrbrücke Roster angefertigt. Er stellt der
           Stadt 22 gld 20 alb in Rechnung. Der abgestandene Baumeister Anton Kriechel
           soll den Meister bezahlen. Die bei der letzten Sitzung von den Förstern gerüg-
           ten Übeltäter erhalten Geldstrafen zwischen 12 alb und 3 gld. 141
           Christoffel Raths zahlt in Abschlag seiner Schatzschulden 22 gld, die ebenfalls
           Baumeister  Paffenholz  für  seine  Forderungen  erhält.  Hubert  Ulrich  erhält  5
           Bäume  als  Bauholz.  Baumeister  Rigans  bekommt  einen  Baum  für  seine  Hof-
           pforte. Der Stotzheimer Halbwinner Niklas Kriechel darf sich einen Baum für
           einen Kuhtrog fällen. Weil der Rat beobachtet, dass die Wachen nur nachlässig
           wahrgenommen und die Kriegsgefahr groß ist, soll morgen publiziert werden,
           dass Wachvergehen unter willkürliche Strafe gestellt werden. Stefan Schaut bit-
           tet den Rat bekanntzumachen, dass sein Haus und seine Güter morgen über 8
           Tage im Haus des Schöffen Wolff meistbietend verkauft werden. 142
           Der Amtsverwalter Delhaes aus Altenahr erscheint vor dem Rat, und verliest
           ein  Schreiben  der  kurfürstlichen  Hofkammer,  welches  er  auch  zu  Protokoll
           gibt, dass der Rat umgehend eine Aufstellung der vorjährigen schatz- und kur-
           bahren Weine zu erstellen habe. Da der Kurfürst die Pfandschaft der Kurweine
           aufgekündigt habe, stehe ihm nun wieder der Kurwein zu. Nachdem der Rat
           Bürgermeister Herrestorff und den Stadtschreiber mit der Erstellung der Liste
           beauftragt hat, tritt der Amtsverwalter Delhaes ab. In der weiteren Diskussion
           geht der Rat von diesem Plan wieder ab. Wegen der Wichtigkeit der Sache will
           er zwei Deputierte, nämlich Bürgermeister Eichas und den Stadtschreiber, um-
           gehend nach Bonn schicken, um die Ratsmeinung wegen der Kurweine vorzu-
           tragen. 143
           Der Schöffe Sartorius ist der Meinung, er müsse  nach Bonn reisen. Er könne
           mehr erreichen, weil er die entsprechenden Herren kenne. Bürgermeister Eich-
           as verlässt daraufhin die Ratsstube. Ihm folgt wenig später auch Sartorius. Zu-
           nächst ist der Rat der Meinung, wenn Sartorius nach Bonn reisen wolle, könne
           er das tun. Es sei dann seine Privatsache. Der Rat könne ihm keine Diäten zu-
           gestehen. Der Stadtschreiber warnt vor dem entstehenden Verdruss und bittet,
           Sartorius mitgehen zu lassen. Der Rat nimmt die Meinung stillschweigend zur
           Kenntnis. Dann  beauftragt der Rat Bürgermeister Herrestorff und den Stadt-
           schreiber, dem Amtsverwalter Delhaes morgen beizubringen, dass der Rat ihm
           keine  Liste  der  Weine  liefern  wird,  sondern  versucht,  die  Angelegenheit  in
           Bonn selbst zu regeln. 144
           Am Ende der Sitzung erscheint ein bekannter Uhrmacher aus Linz. Dieser er-
           bietet sich, die defekte Kirchenuhr zu reparieren. Nach sofortiger Besichtigung
                                                                               499
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