Page 518 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Schulmeisterin zu stellen. Er wolle lieber zu Beibehaltung guter Verständnis und
Harmonie den prümischen Schultheißendienst quittieren, als mit Bürgermeister
und Rat in Uneinigkeit zu geraten. Gerhard Heintzen erhält zwei Bäume für
Balken. 214
1745 – Samstag, den 10. Juli
Der zeitige Bürgermeister Bossart verliest drei Befehlsschreiben des Kurfürs-
ten. In ersten Schreiben fordert der Kurfürst seine Untertanen auf, sich über
Exzesse von Militärpersonen beim General von Nothafft zu beschweren. Fän-
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den sie dort kein Gehör, so sollen sie sich an den Hofrat wenden. Zum zweiten
sollen die wegen Exzessen in den Kriegsdienst eintretenden Personen durch
die Obrigkeit wieder entlassen werden. Zum dritten erhalten alle Deserteure,
die sich innerhalb von 14 Tagen bei ihren Offizieren melden, eine Generalam-
nestie. Der Weißgerber Johann Vallender vereinbart mit dem Rat die diesjähri-
ge Akzise in Höhe von 1 gld 16 alb.
Die Förster rügen.
Es kommt immer öfter vor, dass sich Männer wie Frauen ohne Anmeldung,
ohne Handels- und Wandelsbrief und ohne ausreichende Qualifakation für das
Bürgerrecht hier niederlassen. 215
Sie lebten eine Zeitlang in der Stadt zum Beschwer der Bürgerschaft. Diese Leu-
te müssen innerhalb von drei Tagen aus der Stadt und den Dörfern verschwin-
den. Wer solche Personen länger als drei Tage weiter beherbergt, zahlt 2 rtlr
Strafe. Der Gildenhalbwinner von Beller Peter Rödder erscheint im Rat und
weist einen Schein des kurpfälzischen Landmessers Heinrich Burbach vor. Die-
ser habe das Gildenland vermessen und dafür 4 rtlr erhalten. Der Landmesser
hat noch 3 Kopfstücke zu bekommen. Der Halbwinner bittet den Rat, diese
Summe aus Gildenmitteln zu begleichen. Der Rat lehnt das ab, weil diese Kos-
ten laut Pachtvertrag vom Pächter zu tragen sind. Der Pächter solle aber am
nächsten Ratstag den Pachtvertrag vorzeigen. 216
1745 – Donnerstag, den 15. Juli
Der Prälat von Steinfeld ist in Ahrweiler. Er lässt dem Rat mitteilen, dass Stein-
feld an einer außergerichtlichen Einigung in den Streitsachen interessiert sei. Es
kommt im Rat in dieser Sache zu einer lebhaften Debatte. Schließlich werden
die Schöffen, die mit dem Prälaten das Mittagsmahl einnehmen, beauftragt,
mit diesem keinen Vertrag zu schließen. Sie sollen lediglich mit ihm über die
Tilgung der geliehenen 1000 ggld Kapitals verhandeln, für die die Stadt jähr-
lich 130 gld Zinsen zahlen muss.
141 Nothafft, Max Emanuel von, Herr zu Weissenstein.
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