Page 574 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
der Baum und das gehauene Holz auf Ahrweiler Hoheit gestanden hätten. Die
beschlagnahmten Pferde werden zum Bogenhof [Paffraths Hof] gebracht. Die
Erbgeschworenen und die beiden Förster, die mit dabei waren, erhalten auf
Kosten des Baumeisters je ½ q Wein und einen Weck. Die beiden Achter Wil-
helm Fechemer und Jakob Nietges berichten, der Amtsverwalter Brewer wolle
lieber sein Kapital zurück haben, als es für nur 4 % auszuleihen. Bürgermeister
Eichas erstattet Bericht über die Ordnung der Visitation. Am 15. beginnt Jo-
hann Paffenholz mit dem halben Dorf Walporzheim und am 16. visitiert Hans
Noles Knieps die andere Halbscheid. 412
Die Huten und das Dorf Bachem werden auch zur selben Zeit visitiert.
Oberhut: am 15. Niklas Schopp und am 16. Wilhelm Dünwald.
Adenbachhut: am 15. Schöffe Wolff und am 16. Hubert Wolff.
Niederhut: am 15. Herr Kleefuß und am 16. Herr Geller.
Ahrhut: am 15. Herr Alden jun. und am 16. Achter Nietges.
Bachem: am 15. Johannes Kleefuß und am 16. Johannes Knieps, Schatzheber.
1746 – Dienstag, den 15. November
Wilhelm Rothaar klagt gegen Johann Probst. Er habe diesem durch zwei Bür-
ger erklären lassen, wenn Probst seinen Mietrückstand nicht zahle, werde er,
Rothaar, sein Haus an Konrad Schleumer vermieten. Probst habe zum Termin
Martini nicht gezahlt. Nun bittet Rothaar den Rat, Probst obrigkeitlich aus dem
Haus zu setzen. Der Rat urteilt, der Schuhmachermeister Probst habe noch bis
Samstag Zeit, die rückständige Jahresmiete zu zahlen. Geschehe das nicht,
werde er obrigkeitlich aus dem Haus gesetzt. Sein Besitz werde für die Bezah-
lung der Miete verwendet. 413
Dann erscheint der Rodderhalfe Martin Baumann namens des Priors von Mari-
enthal. Der Halfe ist bereit, für den Prior zu bürgen. Der Rat verlangt für den
angerichteten Schaden und die entstandenen Kosten 12 Pistolen. Wenn das
Geld nicht bis Freitag erlegt wird, werden die beiden Pferde unweigerlich am
selben Tag versteigert. Baumann will das dem Prior nach Marienthal melden.
1746 – Freitag, den 18. November
Vier Erbgeschworene besichtigen unter Zuziehung zweier fremder Fuhrleute,
einem aus Aachen und einem aus Beller, in Paffraths Hof die beiden arretierten
Pferde. Sie finden das eine einäugig und das andere mit Halsgeschwüren be-
haftet. Mithin seien die Pferde höchstens 6 Pistolen wert. Herr Hofkammerrat
Meex gibt zu bedenken, dass der Prior nicht in Marienthal anwesend sei, aber
den angerichteten Schaden gutmachen wolle. Der Rat solle die Taxierung stop-
pen. Ratsverwandter Mutone will sich dafür verbürgen. Der Rat nimmt Muto-
ne in die Pflicht und bricht die Taxierung ab. Herr Paffenholz verlangt, dass
die Pferde so lange im Arrest verbleiben, bis das Kloster ihm die aus den Jah-
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