Page 575 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
ren 1735 und 1736 die noch offene Simpelrechnung wegen der dänischen Ein-
quartierung bezahlt habe. Die Simpla belaufen sich auf 9 gld 5 alb 4 hll. 415
Der Rat lehnt diese Forderung ab, weil diese Forderung mit die jetzigen Affäre
nichts zu tun habe. Das Kloster Marienthal habe in Ahrweiler genügend
Grundbesitz, der für die Eintreibung der Simpelforderung zur Verfügung
stünde. Der Rat werde Anton Paffenholz dabei unterstützen. Der Hofkammer-
rat Meex gibt bekannt, dass das Kloster die Sache mit dem Waldschaden ganz
anders sehe. Er habe durch Eilboten ein Mandatum erhalten, welches er dem
Bürgermeister Eichas aushändigt. Dieses Mandat befiehlt, die Pferde gegen
Kautionsleistung aus dem Arrest zu entlassen. Meex macht Mutone klar, dass
dieser für die gesamten Forderungen die Haftung übernommen habe. Falls in
Marienthal nichts zu holen sei, bleibe Mutone auf den Kosten sitzen. 416
1746 – Samstag, den 19. November
Der Rat tagt zusammen mit den Achtern. Die nicht mit Einquartierungen be-
legten Bürger werden mit einem Beitrag zu den Servicegeldern belastet. Peter
Reifferscheid hat einen Soldaten einen Monat zu lange im Quartier gehabt. Er
erhält als Ausgleich 24 alb. Der Rat erlässt im vorigen Jahr durch Brand ge-
schädigten Bachemern auf ihre Bitten hin den Schatz. Die vier Erbgeschwore-
nen, die den durch das Kloster Marienthal angerichteten Schaden besichtigt
haben, werden noch einmal zur Schadenstelle geschickt. Danach wird Rats-
verwandter Mutone dem Prior die Ergebnisse berichten.
1746 – Samstag, den 26. November
Zwei durch den Stadtschreiber verfasste Briefe werden im Rat verlesen. 417
Der eine handelt über die Unrichtigkeiten beim Generaleinnehmer, der andere
über den Streit mit Marienthal wegen der abgehauenen Bäume. Der Rat be-
schließt, in beiden Fällen einen bewährten Advokaten oder einen Hofrat einzu-
schalten. Ferner soll noch über die Ablösung der 5 %igen Kapitalien verhandelt
werden. Auch wegen der Belehnung mit der Mühle aufm Griendt sei Rat einzu-
holen. Johann Großgart übergibt dem Rat 8 Quittungen über insgesamt 5581
gld 17 alb 8 hll. Daniel Huth hat einen Soldaten über einen Monat im Quartier
gehabt. Er erhält zum Ausgleich 40 alb. Adam Ludwig darf sich 5 Bäume fäl-
len. Michel Ockenfels hat auch einen Soldaten über die Zeit beherbergt. Ocken-
fels erhält ½ tlr vergütet. Der Rat schickt den Stadtschreiber wegen der oben
genannten Affären nach Bonn und Köln. Nach Aussagen von Bürgermeister
Fechemer sind in diesem Jahr 7 Ohm 1 v Bleichart und 1 ½ Ohm 2 v Weißwein
an Kirchenwein erzielt worden. Der Kirchenmeister erwirbt den Bleichart für
16 rtlr und den Weißwein für 7 rtlr, alles mit Fass. 418
Der Prior von Marienthal wird für Donnerstag oder Samstag zu einer Orts-
besichtigung im Wald eingeladen. Hans Jakob Gies will ein neuen Haus bauen.
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